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Show Seite6 BerBeobachter Mtig, 8. Jull 1955 P O L E N 8 N E I) E S G E S I C II T Jm Gtbdude da polnisdien Staatsrates, dm ebemaligen Palais PadztwtU zu Warsdiau, untrde der o unterzeidmet. ter Pakt TremdsSafts- - und deistandspakt' der add Ostblodutaaten, die besUttigt die Tierrsdtaft der Sowjetunion fi ber ibre SateUitenstaaten. Andererseits bleibt die VdSSTi. einea neutralen Streifen von Sdnveden bis Jugoslawien tfuer durds Europe zu legen. TVird dieser Streifen durd etwaige EingHederung der Ostblocfc-SfMfenveitert werden konnenl Dann witrde audb vieUeidit Polen wieder eine besondere Jtotle zukommen, das angesidbts seiner modemen neuen Jiauptstadt Warsdiau nur eins bedauern magi dap seinem weiflen Adler nodi immer mit festen roten Jflammem die Sdnmgen gebunden sind . . . .Ost-TIat- be-m6- polnisdien Autotypen Ifa und Syrena.. Die Warsdiauer StraBenbahn verfiigt iiber einen modemen Wagenpark. Allerdings ist dieser in den Hauptverkehrszeiten mandimal zu klein, da Sltere Wagen in den Jahren 1950 und 195.' an andere StSdte abgegeben wurden. Zur Entla-stuwerden daher Oberleitungs-Omnibuse'ngesetzt Dem kulturellen Leben sdienkt der Warsdiauer sein besonderes Interesse. Wie zu alien Zeiten steht die Volkskunst im Vonlergrund. Die Aufffihrungen im nTeatr Narodowy" al-Theater), daB nach dem Umbau im Jahre ng se (Nation- MITTELPVNKT EINER .VOLKSREPUBLIK" Warschau hat sidi von einer reaktlonlren Residenastadt fiber eine NbfirgerlidieN Mctropole dem Eisernen Vorhang mit PrachtstraBen, gigantisdien in einem polilischen Zcntrum hinterMarschalkowska-Wohngebi(unser Bild) entwickelt Bauten, GrofJsiedlungen, wie das et 7TO 0 ST NATO" GEII0RF.N: 1951 fiber -- CdSSR, Polen, Sowjet-Zon- e, Tscfaechoslowakel, SitzplStze verfiigt, sind immer fin-d- et ng Rei-g- en der LandeshauptstMdte eine groQe Rolle. bestand die Stadt nodi aus 169 HSusern. Erst durch die Verlegung des polnisdien im Jahre 1569 von Krakau nach Warschau zeidinete sidi das Bild einer polnischen Hauptstadt ab. Von einer Entwicklung zur Landeshauptsadt mit Weltstadt-Charaktkann jedodt erst spat gesprodien werden. Der polnisdie Mensch stellt von Natur aus keine groBen Anspriiche an das Leben. Bis 1945 bestand Warschau zum grdBten Tell aus kleinen zweistSckigen HSusern, denen fast Immer modeme hygienisdie Anlagen fehlten. Durch die K&mpfe in Warsdiau wurde die Stadt sehr zerstort. 1946 begannen groB ange-leg- te Enttrfimmerungsaktionen. Neubauten cntstanden seit 1947. Die Planung war stadte-fcauli- di groBzUgig und daher fiir den polnisdien vollkommbn neu. Neben den groBen Arbeltersiedlungen in den Warschauer Vororten Mlynow, Praga, Grodiow und begann man 1949 mit dem Bau der neuen HauptstraBe, dem Marschallkowska-Wohnge-ble- t, die 1954 fertiggestellt wurde und sich mit anderen HauptstraBen osteuropaischer Lander messen kann. Eine der grSBtep Aufbauarbeiten war die Befestigung des Warschauer Weichsel-ufer- s. im Gegensatz zu den Es zeigt heute ein sauberes und VorkriegsverhSltnissen ns harmonisdies Bild. Als grfifites Bauwerk Kul-lur ffir Palast diesem in der Jahr wurde und Wissenschaft" fertiggestellt. Die Ko-st-en en fiir den Aufbau soil die Sowjetunion haben. In dem KongreBsaal, der fiber 3 700 Sitzpiatze verfiigt, tagt jetzt der Polnisdie Minlsterrat. Der Bewohner Warsdiaus spfirte trotz Fortschritts bisher nodi nidits von der In anderen Welts tSdten iiblichen Hast des Alltags. Seine Zeiteinstellung kfinnte man als bezeidmen. Die Manner tragen Sportmiitze und keinen Binder. Die Warschauerin dagegen stellt hinsidit-li- di 1564 K5-nigssi-tzes Kiinst-lerlebe- Heilige-Kreuz-Kirc- er Bau-Fachma- 000 das satirisdie Theater fiir die Jugend BKeks, das in den Jahren 194950 gegriindet wurde und sich durch seine erstklasslge zum Zentrum der jilngeren Warsdiauer lntelligenz entwickelt hat. Kunstausstellungen finden im Sdilo(3 der Radziwils" in der statt Hier befindet sidi auchdcr Kempunkl des Warsdiauer Die baulidi schfinsten Kirdien, die und die wurden inzwischen wieder Ungarn, Rumanlen, Bulgarien and Albanien Warschau spielte zu keiner Zeit in dem 1 sehr gut besudit Immer mehr Beaditung nn auf-geba- ns. he, ut. Als das Warschauer Unter den Linden" Oder die Konigsallee" kann man die nMditlidie bezeichnen. Hier stehen noch die mittelalterlidien Bauten der Warsdiauer Altstadt .Staremiasto", die Jung und Alt immer wieder anziehen. Fiir die groBen politisdien Veranstaltungen bcnutzt man heute nidit mehr die grfiBte polTrasa nisdie FemstraBe zu der jetzt auch vom Stadtkem eine ", groBe Rolltreppe hinfuhrt, sondern die neue HauptstraBe, das Marsdialkowsl:a-Wohnge-biet- ". Hier werden die groBen Truppenparaden abgenommen, hier zeigt sidi vor den m&chtigen Monumentalbauten auch die Warsdiauer VerlfiBt man auf dem Warsdiauer den ExpreB von Berlin und steigt auf einem der letzten Bahnsteig n einen lidien Personenzug, so kann man schoc acn polnischen Mensdien kennenlernen. Ging der Reisende aus einer mittleren Oder kleinen polnischen Stadt in Warsdiau nock ohne Kopftuch, mit Rode und vielleidit auch mit einer Krawatte, so entledigt er sidi sdion kurz nach Betreten des Zuges dieser liistigen Dinge. Die Frauen binden sich wieder ihr tiblidies Kopftuch um und die Manner ziehen ihren Rode aus, krempeln die Hemdsar-m-el auf und ziehen sich groCtenteils wieder ihre mit Leder beschlagenen Holzpantoffel an. Haupt-bahnh- of all-gem- ein i nNo-wy-Sw- iat" un-berti- hrt SITZ DER POLNISCHEN REGJERUXG Ist der bier gczeigte Palast fiir Kullur und ffir Wissenschaft J. W. Stalin la Wa-sch- au Mo-kot- ow (Ost-West-Ac- W-Z- Pro-mine- nz. Riesige Aufmarschpl&tze sollen auBer-de- m an dem neuen Palast ffir Kultur und J. W. Stalin" entstehen. Ganze sollen abgerlssen werden. Wis-sensdi- aft Stras-senzfi- ge Po-le- der Zug durch landliche Gegenden, so man nur rotbunte Kfihe auf den Wie-s- en verhSltnismfiBig viele Pferdegespanne Feldem. Berfidesiditigt man die vielen Kolchosen, die fast nur mit Treckem arbeiten, so ist die Zahl der noch vorhandenen Klein-baue- rn erstaunlidi. Zum Teil sieht man auch nodi Holzpflfige. Die polnischen Landhauser sind groBtenteils mit Stroh gedeckt und werden fast immer von einem kleinen Zaun umgeben. Dem landwirt-schaftlidiKenner fallt auch auf, daB man in Polen nur selten eingezaunte Weiden sieht, da das Vieh gehtitet wird. Ein besonderes Merk-m- al der polnisdien Landwirtschaft sind die vielen barffiBigen Kinder, die jeden fremden Besudier mit grfiBter Ruhe eingehend mustera. Ffihrt erblickt und auf den en IM SCHATW MOSKAUS flber-nomm- Als einer der fistlidien Satelliten 1st die Polen sur politi-sche- n Abhinglgkeit von der Moskauer Zentrale verarteilt. Nidit nor die Personal politik der polnisdien RegierunKskrei-s- e, sondern anch demonstrative Besuche von hohen sowjetischen Volks-republ- ik tech-cisch- en ge-milt- lich der Mode grOBere Anspriiche. Sie durdi-brid- it eigenen Arbeiten Oder MaBanfertl-gunge- n mit das Einerlei der polnisdien Mode. Besonders der Verkehr hat in den letzten Jahren in Warsdiau einen erstaunlichen erhalten. Sab man 1947 neben einigen deutsdien Autos fast nur Fahrrad- - und auf den Warsdiauer StraBen, so sind diese heute vollkommen versdiwunden. Das StraBenbild bestimmen heute neben einigen alten deutsdien Kraf tfahrzeugen die neuen Auf-achwu- Motor-rad-Riksc- in Volkspo-le- n von der sengen Hfrenndscfaaftlidien eit ng sweier Nationen". Un- has ser Bild zeigt den MARSC1IIEREN, MARSCIIIEREN ... Die polnisdien Jungaktivisten marschieren fiber den Platz der Verfassung" in Warsdiau fried-liebend- er sowje-tische- n Ministerprksi-dente- n Bulganin neben seinem polnisdien Kolle-ge- n Biernt brim Staats-besuin Lublin. Audi die erst verklungene di in Warsdiau unterstrich es militXrisciie paraden vor ORGANISIERTEN MASSEN tlber eine neuerbaute Avenue rasseln die eisernen Garanten elnes festen Staatsgeffiges, das . total Besitz vnm Indivlduum ergriffen hat. Das System braucht solche Demonstratlonen scl Bild r e c h t s : Das GebSude drs Prlsidiums des polnischen Bllnlsterrates ner Macht. |