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Show . '4 i Der Beofeaefcter MUi, wisdien Uui und Rhein, tan des linken Nlcderrhelns, liegfe die In der ganzen Welt bekennte Samt- - und Seidepatadt Krefeld. Ihre gcscfalchtllchen Anfinge lessen sich nlcht wie die vieler anderer Stldte einfach mit einer gfinstlgen Verkehrslage Oder mit der Hofhaltung lrgendeinea Terri torialher-re- n in Verblndung bringen. Die Stadt wurde eratmalig In den Urkunden fiber die Stiftung dea Kloatera Meer im Jahre 1166 erwihnt Bia sum Regierungsantritt der Oranier im,Jahre 1600 fristete sie ihr Leben ala unbedeu tender, isoliert liegender Markt-fleck- en der Grafsthaft Moera. Ala dann der acharfe Wind der Gegenreformation die dea neuen Glaubena aus der weiteren Umgebung vertrieb, zeigte sicb das Herrscher-ha-us tolerant und gab ihnen in dem Markt-fleck- en eine neue Heimat Ffir die weitere Krefelds war diese Ansiedlung von vielen baumbestaadenen StraBen, den Villenvierteln und Siedlungen ist Krefeld Gartenstadt die sich organisdi in die Landschaft einffigt Vielleicht ist das mit eln Grand daffir, daS Krefeld so enge Beziehungen zur niederrheinisdien Landwirt-scha- ft hat die den Sitz ihrer Organisatkmen und ihre Versteigerungen nach Krefeld ver- lofurscHf swore bavin xtlfl sfldli-chenT- eil ausge-dehnt- . m inii . I I An-han- -- SR Wihrend die Stadt nach drei Seiten allmkh-lic- h in die bluerliche Landschaft fibergeht endet sie im Osten plfitzlich da, wo der Rhein dem zu Krefeld gehfirigen Uerdingen eine Crenze setzt Hier am Strom zelgt du Uerdin-g- er Ufer eine imposante Indus triesilhouette, der auf dem rediten Ufer Schafweiden in lnd-lich- er Ruhe gegenfiberstehen. Hier sdiwingt die 1950 wiederhergestellte Rheinbrficke in einem schfinen Bogen fiber den Strom. SEIDENZENTRUM AM NIEDERRHEIN ger Dom Schein abhold So nah Krefeld auch dem Ruhrgebiet liegt so sehr unterscheidet es sich doch charakter-lic- h von ihm. Die Textilindustrle und die mei- Flflchtlingen von allergrfiBter well dies mit der Aufgabe der alten Heimat auch Ihre Arbeitsstatten ala Leinen-un- d Be-deutu-ng, Tuchweber verlassen hatten und nun in ihrer Heimat eine emsige Tatigkeit entfalte-te- n, die dem ganzen Gemeinwesen zugute kam. Mit dem Webstuhl aufwarts Gegen Ende des 17. Jahrhunderts schuf eine aus Holland geflohene Familie die Grundlagen ffir die heute so berfihmte Samt- - und Wenlg spa ter kam eine FBrberei hin-z-u, und bald hatte Krefeld die Seidenstadt nz Kfiln fibertrumpft und der hollfindlschen das Nachsehen gegebea Zwar wurde die Rohseide in Kfiln und Frankfurt eingekauft, docb reichten die geschaftlichen Beziehungen bis in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, England und Holland. Im Schutze der Zollpolitik der Hohenzollern-kfini- ge (ab 1702) entwickelte Krefeld sich bis kurz vor der franzfisisdien Revolution zu einer Stadt mit 6 000 Einwohnern und konnte seine neue Industrie gewaltig ausdehnea Dann die Franzosen ins Land, hoben die von Preufien verliehenen Privilegien auf und Krefeld durch die Zerstfirung der Stadttore in eine offene Stadt Die starken RQckschUge, die die Samt- - und Seidenindustrie unter der franzfisisdien erlltten hatte, wurden nach dem Wiener KongreS wieder wettgemacht, wobei der Zollverein und der Abschlufi von Handels-vertrfig- en eine nlcht unerhebliche Rolle spiel-te- n. tmmer mehr Seldenfabriken schossen aua 'dem Boden. Ala die Etnffihning des mechanl-SchWebstuhlea dieArbeiter von ihren atitten auf dem Lands wegholte, stleg die sprunghaft an, um su Begina unseres Jahrhunderts 107 000 su erreichen. Heute sihlt die Stadt 163000 Sedan. Neben dor Textilindustrle hiclten nun audi andere Indus triezweige ihren Elnzug in .Krefeld. Zunlchst entstanden Teztilmasdunen-fsbrike- n, bis nuch die Metallindustrle, der Stahl- - und chamlscho Werke, sowie Nahnmgs- - und Genufimittel- - und lungsindustrie skh hier heimisch machten. Kund um dm Rhoinhefan Die NIhe des Rheinstromes forderte gerade-s- u die Entscheidung vom 25k 4. 1901 heraus, der Krefeld seinen Charakter als Kafenstadt verdankt Damit war Krefeld an das rheinische und glelchzeitlg an das Internationale angesdilouea Der Krefelder Rhein-haf-en hat eine FUchenausdehnung von 70 ha und bildet mit der Uerdlnger Rhein werft eine betriebllche und wirtschaftllche EInheit Br 1st Handels- - und Industrlehafen zuglelch. Tiefe en und Breite des Hafens erlauben alien und Rhelnseedampfern anzulegen. Die Anlage des Rheinhafens und die von Linn, Oppum, Bodcum und Ver-beffirderten nodi vor dem ersten Weltkrieg die Ausblldung eines tlef gegliederten im Osten der Stadt die ihre um 130 Prozent vergrfiBern konnte. Diese Orientierung nach Oaten, zum Rheine hin, fand ihre natfirliche Erganzung in dem Bau der Brficke, die 1936 fertig wurde und die Verblndung mit dem Ruhrgebiet und dem Femverkehrsnetz herstellte. Nadi vorheriger freier Vereinbarung schlos-se- n sidi Krefeld und Uerdingen 1929 zu einem Stadtkreis zusammen, was zu einer betrSdit-lidie- n Steigerung der Wirtschaftskraft dieses Raumes ffihrte. Aus der langen Reihc von Namen reien nur einige herausgegriffen, die stellvertretend ffir Seiden-industr- sten anderen Krefelder Industrlen verursadien kaum Schmutz. Zum Stll Krefelds, dessen Be-woh- ner eine glfiddichb Misdiung von Kon-kurre- Wie-dergeb- urt en ka-m- en Frem-denherrsc- haft MODERNS GESCHXFTSBACTEN Ver-kehrsn- rg au en gemerzt warden, Je starker das Tempo des Ausbaus nun audi von der Innenstadt Besltz ergreift um so mehr wird deutlich, daS es das in seinen Neubautcn fifagigen die stSndtlschen Slnfoniekonzerte, site Krefeld 1st entsteht: das Krefeld, das allein aus dem FleiS Kammennuaikabende and eine Ffillc und Unternehmergeist miner Bfirger sllmkh-lic- h Konzerte. zur GroSstadt wutha, mit helfen geraden Ein Sfndt-fra- ii fur Kunal StraBen, fibenichtllch angeordnet um du Q, Rechteck der vier Wille, derea einer, der tfnzcntfirt durch dea Krieg blieb du Kreden Fmndtn mit prichtigea Aalagea vom Bahnhof in dm Zentrum der Stadt Idlet, felder Museum, In dem man Nlederrhtlnischu nur Lebensader der RheinstraBe, die von der aua der Vergangenhelt ttalienische Schltu und Meisterwerke der Gcgcnwartskunst fincharaktertstischen Silhouette der Dionysius-kircds! Der EinfluB du waUontachen Belglen und abgseddosscn wird, und aur HoduitraBe, daren Enge zur GeschBftszeit von den Passan- - du filmiadien und niederllndlschen Volks-tv1st unachwer su erkennea. ten fiberfluteTist In den eleganten Sthaufen- Mit der Im Turnua von rwei Jahren verliestern im Zentrum, die die Klufer vom ganzen und dem Kunst-pre-la Niederrhein locken, spiegelt sich das verfd-ner- te henen du Nlcderrhelns bemflht skh die Stadt Lebensgeffibl der Krefelder ebenso wie um die nlederrheinladw Kunat der Gegenwart in den vielen Griinanlagcn, die such dss Zentrum der Stadt bleiben und in den AuSenbezir-ke-n Daneben 1st du Landschaftsmuseum du mit der 600 Jahre alten kurkfilni-adie- n homer mehr sn Raum gewlnaea Mit den Burg zu Linn, mit ihren Stilrlumen von der Getik bia sum Bledermeier und mit einem seit der prachtvollen Anachauungamaterial Rfimerzeit eine beaondere Kostbarkeit Die bei Gelleo (dem rfimisdien Gelduba) refund enen Sdierbeifi.Mfinzen und Gerfite haben hier ihren Sammelplatz gefundea Krefeld beherbergt mit seiner limnologischen Station die einzlge ForschungsstStte ffir am Niederrheia volks-tfimlic- . ber Ost-wa- he ms Thorn-Prikker-Plak- Nle-derrhe- etz Einge-meindu- ng zer-stfir- ten das-hie- r ait Rhein-schiff- AM OSTWALL einer der HauptstraBen Krefelds, die vom Hauptbahnhof dnreh das Zentrum der Stadt ffihrt Die Wiederherstellung einer .veredelten" Stadtmltte 1st notwendlg, well sie der gesch&ftliche Mlttelpnnkt audi ffir das groBe Hinterland 1st Dleser selchnet sich gerade In Krefeld durch eln eiMig pulslerendes Wirtschaftsleben am. Seine Ansgestaltnng wirft vlele Problems anf en Ge-rlteb- rheini-sch- er Lebensfreude mit der etwas schwereren niederrheinisdien (man kfinnte audi sagen derlfindischen) Art ihr eigen nennen, gehfirt nicht nur das Bedfirfnis nach Sauberkeit und Ordnung, nach einer gehobenen Zivilisation, sondern auch der Sinn ffir einen im guten Sinne bfirgerlichen Lebensstil, der dem Schein abhold 1st ebenso groBstSdtisdier Hast und Leichtigkeit Adit Jahre nach dem Kriegsende scheint es, als wenn der FlelB der Bfirger-scha- ft und ihr Unternehmergeist dazu eine im ganzen wohl glfiddidie Ffihrung audi die der Stadt mit Erfolg ffirderten. Sicher waren die Edeltextilien neben dem Wohlstand, dessen sich die Stadt bis zum letz-tKriege rfihmen konnte, die Ursache ffir eine gewisse Verfeinerang du Geschmadcs, der auch auf du Kulturleben der Stadt nldit ohne EinfluB blieb. Seit 1826 besitzt Krefeld eln stSndiges Theater und ins telle du 1943 GebSudes konnte ein stattlidier Neu-berfiffnet werden, der durch du Fehlen von Rlngen mit seinem amphltheatralisdi aufstel-gendParkett. alien Plltzea eine gfinstige Lage zur Bfihne sichert GroBe Oper, Operetta, Schnuspiel und Ballett werden hier gepflegt und zwar mit eigenem Ensemble und Ordie-ste- r. Du Muaikleben dsr Stadt bestlmmen im ie. ver-wande- lten en iest hat Ent-wickl- ung religldsen IS. May IMS DIE KURKOLNISCHE drauBen In Linn erwelst Immer wieder Ihre groBe Anxlehnngskraft Wie nnf einer Hand zusammengetragen wird die Geschlchte geselgt landesburg Im ins Stadion Kanada und RuBland Indu-striegeian- des alle Betriebe die Vielseitigkeit des Krefelder Wirtscfaaftslebens bezeugen mfigen: neben den Vereinigten Seidenwebereien und der Kunstseide" linden wir Bayer, Deutsche Edelstahlwerke, Dujardin, Philips, Dreiring, Dombusch, die ffir KinBfittner der unentbehrliche Maizena-Fabri- k, u. a., die ihre Erzeugnisse zu einem erheblichen Teil fiber den Rheinhafen in die nordisdien Lfinder, den Orient nach Australien und nach dem amerikanisdidn Kontinent verschicken. Die starken Kriegszerstfirungen haben den Charakter Krefelds nicht Sndem kfinnea Je mehr auf StraBen und Piatzen, die vom Schutt IBngst befreit sind, die Zfige des Krieges aus- - Die vielen Industrlezweige slnd auf ZufluB Rhei-nisdi- en Wag-gonfabr- ik, von dauem-de- n qualiflzlerten ArbeitskrSften und Fadileuten angewiuea Ffir die Ausbil-dun- g des Nath wu discs wird gesorgt in: Fadischulen, Lehr- - und aller Gebiete, in der Musikschule und1 nicht zuletzt In der Textilingenieursdiule. Sportlidie Lorbeeren hat Krefeld sich schon des fifteren mit seinen bekannten geholt und es ist kein Zufall, wenn Kanada und RuBland sich im dortigen Stadion zum Endspiel um die getroffen haben. Interusant sind audi die Jagd- -, Galopp- - und Hindernisrennen, die sehr rege besucht werdea Nadi der Zerstfirung von rand ,60 Prozent der Gebfiude weist du Stadtbild trotz Wlederaufbauleistungen noth mandie Lfidte auf. Mit derselben Freude und Energie wie in den sdilimmsten Jahren nadi dem Kriege werden die Krefelder die letzte H&lfte des Weges zurflddegen, der sie noth von der Vollendung du Aufbauwerku trennt Ileute schon sind die vier WSlle wieder der Stolz der Einheimischen und Beweis fur die Lebcnskraft einer d cuts then Stadt lten . ELEGANZ UND GESCHMACK slnd die hervorragenden Eigensdiaften der Krefelder Samtmuster. Immer wieder nehmen die Gestalter Pflanzen und Tlere als Motiv Bauern-hodisthu- le, Eishockey-Mannschaft- en Eishodcey-Welt-mehtersch- aft DIE WOHNBLOCK8 IM ZENTRUM Hauptskthlich die Innenstadt iwlschen den vier WBllen and die fistlichen AnschlaBgebiete wurden im letsten Kriege von Bomben hetangesncht Du hat su einer der Innen-atadtbevfilker- in die AuBengeblete gefBbrt Die Bevfilkernng Krefelds hat den Vorkriegs-stan- d ISnrst flberschrit-te- a Die Stadtplaner skh vor die Aufgabe gesteDt den Wohn- - and sa-h- en NEUBAU DES STADTTUEATERS Den fnrehtbaren Zerstfirungcn der Innenstadt 1st audi du Theater zum Opfer gefallen. Lange Zeit mufite skh du Sdhauspiel wie In den meisten serstfirten Stidten mit einem Notbehelf sufrieden geben. Im Jahre 1932 wurde am Ostwall tin neues, groBxiigiges and gerSnmiges Theater erfiffnet Eln typisdber vlcreckiger Anfsatz krfint dlesen den Mnsen gewidmeten Ban Gartenstadtcharakter su wahrea ohne die starke Wohnnnssnachfrage d aril ber sn benachtelligen |