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Show Der Beobachter Seite Frritag, 9. September 1953. DEUTSCHE STADTE BAUEN AUF So spaflig geht es oft zu Bunte Glossen zum Zeitgeschehen Salvatore Ventura at is tMailand batte 7 reunde in eine Jrattoria eingeladen. llm einen Jrink-spruauszubringen, erbob er siA, nabm das ylas zur Hand, trat einen SAritt ruAwdrts und vcrsAwand vor den Augen der Qdste in die Jiefe. Er war auf cine unversAlosscne Bodenklappture getreten, die seinetn Qewidbt na&gegebcn batte. QluAliAenveise blieb er unoerletzt. Als dem VolkssAullebrcr in Absam (Jirol) das 7abrrad gestoblen wurde, forderte er seine Masse di AN auf, Detektiv zti spielen. Einer der Jungen erkann-t- e IVoAen spdter das Had des Ecbrers, lief dem 7abrer naA und lief! es siAerstelien. Dabci fan-de- n siA noA drei andere gestoblene Udder. n, den Vororten sdilieCen sidi allmahlidi iiberall die Liidten der Hiiuserfronten, und besonders stark vergroBern sidi die Siedlungen auf der Kartause und dem Asterstein. Als besonderes Kleinod gepflegter Gastlidikeit wurde Endc des vergangenen Jahres das neue Sporthotel dirckt am Rhein auf Oberwerth eingeweiht. Zu beiden SCiten der KarmeliterstraBc das Gebiiude des Staatsardiivs und der Justizpalast. Lcider konnte cine der altesten Sakralbauten, die Karmeliterkirdie, nidit mehr gerettet werden. Gegeniiber dem Ilauptbahnhof schoB auf der Siidseite des zistisdien Bail am Mittelrhein errichten und verlegte seine Residenz dorthin. Er ist es audi, der Koblenz Endes zur Rhein- - und Moselstadt madite. Mitten in die BehSbigkeit der fiirstlidien Residenz fuhr dcr Revolutionsschrecken des Jahres 1789. Die Emigranten von der Seine ubcrschivemmten den ganzen Kurstaat und audi Koblenz, das den Namen Klein-Par- is erhielt. Doth audi dieses Idyll ging zu Endc, als 1794 General Marceau nach kurzer Beschies- - Jit einer dienstliAen Anordnung untcrsagle det PolizeiAef oi MiJJIcsborough in England QastwirtsAaften und Janzlolutle in Uniform zu betreten. Er meinte, niAts sei so sebr geeignet, den MensAen das Vergnugen zu wie der AnbliA eines Polizistcn. Zum Erstaunen eines ZurAer SArebergartners sein Garten dieses Jabr tiidbt ein Qrasbdlm-aeselbst die B aume batten kaum Blatter ange-setzEine Bodenanatyse ergab, daft massenbaft unkrautvertilgungsmittel ausgestreut worden war. Es stammte vont QartennaAbar, der si A dafur jleracbt batte, daf ibn der QesAadigte niAt zum Prasidenten des Qartenkolonievereins gewdblt batte. RHEIN UND rcr-derbe- 3i Houston (HSAj iiberrasAte ein Cafibesilzci einen EinbreAer, der im Begriff war, seinen Vor-ra- t an alkobolisAen Qctrdnkcn zu ptiindern. Als n er zum sturzte, uni die Polizci zu alarmicren, stellte er zu seincm Argcr jest, dap er keine bassende 2iunze bei siA batte. Er bat deshalb den EinbreAer, ibiu das iwlige (eld zu borgen. Der kijm resigniert der Bitie u.uh und ticfisiA dann gcduUig tcarlend jest nthnn'ii. ent-stand- Jelefon-Automate- oon EuttiA kaufte ein Handler bull gPferde ein. Er bedinat siA einen Proberitt aus, binterlegt too 7r. Xaution und reitet auf Wmmcrwiederseben daoon. der en Direktverbindungs-straB- e zwisdien Bahnhof und Rhein, das Iloch-haGmbH. Rheinland-Pfal- z der Sport-To- to das Hodihaus der sidi Dazu wird empor. gesellen. Der freie Platz zwisdien diesen Bauten und dem Bahnhofsvorplatz wird zu einem groBziigigen Omnibusbahnhof fiir den starken Linienverkehr in die nahere und weitere Umgebung und als Parkplatz umge-staltBemerkenswert ist audi der Neubau eines grcBon Vcrlagshauses am Gorresplalz. us Bun-desp- ost et. ie Stadt am Deutschen Eck liegt in- mitten eines an NaturscfaSnheiten rei- -t M chen Landes. Von der dehnt sich die Stadt nach Suden und Westen aus. Aus der Nahe griiBen die Hohen des Hunsriicks, der Eifel und des Westerwaldes. Man muB irgendwo auf die Berge steigen, um einen tiberblick liber diese FluBstadt zu bekommen, die unzweifelhaft in erster Linie eine Rheinstadt 1st und ganz nebenbei erst eine Moselstadt; denn in all den vielen die das wechselvolle Bild der Stadt schufen, war der Rhein immer der st&rkere und deshalb ausschlaggebend fdr ihre Entwick-lun- g. Rhein-Mosel-Miind- Jahr-hundert- tureigebaude. Seit dieser Zeit heiBt die Miindung nDeutsches Rhein-Mose- l- Promenaden mit schonem Ausblick Eck. Im 14. Jahrhundert vereinigte Balduin von Luxemburg, des Trierer Landes m&ditigsler und einfluBreidister Fiirst, die zerstreut lie genden Teile des Erzstiftes zum Kurstaat Trier. Koblenz wfihlte er als Lieblingsaufenthalt und griff von hier aus nadidrtiddidi in die Reidis-polit- ik ein. Die vierzehnbogige Brtlcke fiber die Mosel, die 1343 entstand, erinnert mit ihrem Namen heute nodi an den mSditigen Koln-Diisseldorf- er" zahl-reidie- n, bunt-bewegt- en, Die Bedeutung des Rheines fiir die Geschicke der europ&ischen Vtilker hat auch in Koblenz ihren Niederschlag gefunden. Die Festung auf dem rechten Rheinufer gilt als Sinnbild des tausendj&hrigen Kampfes um den Rhein. Sie war im Mittelalters die st&rkste Burg des Kurfiirstentums Trier und tats&ch-lic- h uneinnehmbar. 1688 wurde sie von den RaubkriegsEcharen Ludwigs XIV. vergeblich bombardiert, von 1785 bis 1799 durch franzB-sisd- ie Revolutionstruppen viermal vergeblich 'belagert, muBte aber am 2. Januar 1799 wegen Aushungerung tibergeben werden. Natttrlidi maditen die Franzosen reinen Tisch und lies-skeinen Stein auf dem anderen, aber schon von 1817 wurde mit einem Kostenaufwand adit Millionen Talem die Feste wieder aufge-bau- t. Heute sind die Anlagen gSnzlich ver-alt-et In der Besatzungszeit nadi dem ersten Weltkrieg konnte es nur mit Miihe verhindert werden, daB die Franzosen die Anlagen erneut zerst&rten. Wie ein Eckpfeiler am Tor zum Rhein" steht sie dem nDeutsdien Edt" gegeniiber. Aufwadisend aus sdiroffem Gestein ist sie das talbeherrsdiende Wahrzei-the- n der Stromlandsdiaft bei Koblenz. Vor nodi nidit allzu langer Zeit waren die des Staatsardiivs nodi in den kilhlen Kasematten untergebracht, ehe ein Neubau in der Stadt diesen kostbaren Besltz aufnehmen konnte. ZU NEUEM LEBEN ERWACIIT Kaum ein StraBenzug in Koblenz ist den Das Deutsche en gehSrt zu den altesten Stadten Deutsdilands. Es entwickelte sidi aus dem Confluentes genannten Militfirlager des Koblenz Drusus an der Nach dem Fall des Limes wurde cs rdmische Grenzstadt von groBer strategi-sch- er Bedeutung. Um 500 Bel es in die HSnde der Franken. Die neuen Herren des Landes erkannten die Widitigkeit des Miindungsgebie-te- s von Mosel und Rhein. Auf den Triimmern der zerstdrten rfimisdien Stadt errichteten sie einen KBnigshof, um den sidi allmShlich eine Siedlung schloB. Mit dem Geriditstag, den Karl der GroBe im Jahre 807 hier abhielt, Koblenz an Ansehen, das 842 durch die Vorverhandlungen zum Vertrag zu Verdun wurde. Durch kaiserliche Sdienkung gelangten Koblenz und die Burg Ehrenbreitstein 1018 in den Besitz des Erzstiftes Trier. Die neuen Landesherren versuchten und Wohlstand der Stadt zu heben. 1216 erriditete der deutsdie Ritterorden seine Kom- ng. ge-wa- nn An-seh- en en et an. (Fotos: Gauls (1), Helder (2), Stlebel (3) en. sung in die Stadt einrfidete. Die Herrs chaft der Kurfflrsten war zu Ende. Der zweite Weltkrieg filgte Koblenz schwere SchSden zu. Bombenangriffe der Jahre 1944 und 1945 verniditeten fast 85 Prozent der Alle Sdiredcen des Krieges und die oft groBe Not wahrend der Zeit der Besatzung konnten den Lebenswillen der Bevolkerung 400-jShri- ge Ge-blud- e? auf dem modernen Campingplatz an der Gelegenheit, sein Lager Der Stausee am MoselweiBer und Mettemidier Ufer, der sidi 1952 nadi Anlegung der Moselstaustufe bildete, ist ein beliebter Platz fiir Segel- - und Ruderregatten. Ver- Eine alte Stadt mit fast Rhein-Mosel-Mfind- en. 2000-jfihri- WIEDERAUFBAU IM ZEIC1IEN NEUER HARMONIC besonders schfinex privates Gescfaiftshaus entstand dieses Geblude am Lohrrondcll. Es liegt mit seiner Hausfront der die. wie die anderen Kirchen, im Krieg stark beschfidigt wurde. Als Ilerz-Jesu-Kirc- DAS ..DEUTSCHE ECK de EckM es Aus-serde- m der letzten furchtbaren Bomben-AngriffKriegsjahre entgangen. Um so imposanter mu-tdas Aufbauwerk vor allem in derlnnenstadt en Be-stan- Koblenz, die Drchsdieibe des Fremdcnver-kehr- s am Mittelrhein, ist, seit es Tourislik beliebtes Ziel alter Rheinreisendcn. ein gibt, Die sdimucken, weiBen Dampfer der geben sidi hier mit ihren frohgestimmten Fahrgiislen ein Sonn-und Stelldichein, und besonders an Feiertagen reiBt der Strom der von den Dampfern kommenden und zu den Sdiiffen stromenden Mensdien nidit ab. Die sdiSne Landsdiaft und ihr k&stlidies Produkt, der Wein, und das reizvolle Wcin-do- rf sind an sidi schon anziehende Faktoren. Dariiber hinaus bietet die Stadt nodi eine Rei-h- e von historischen Sehenswiirdigkeiten. bereitet die Stadtverwaltung durch die Operettenfestspiele auf schwimmender Bilhne, durdi die Promenadenkonzerte in den Rhein-anlagund das wfihrend der Saison von Juli bis September t&glich stattflndende Winzerfest im Weindorf von aller Welt aufgesudite Der Freund des Zeltens flndet Wo frfiher das bronsene Reiterstandbild des letzten deutschen Kaisers fiber die Moselmun-dun- g schaute, steht heute nur ein kahles Monument und wartet auf eine Neugestaltung Bei Die Rhein- - und Moselstadt bot mit der der Stadtmauer und den vielen Tiir-mihrer Kirchen das imposante Bild einer mittelalterlidien Stadt An der Moselseite anker ten die NiederlMnder und OberlanderSdiiffe des Rheins und die Weinschiffe der Mosel, denn Koblenz besaB Stapelredit. Seine Kauf-leu- te und Handelshauser standen mit groBen g. Firmen des Niederlandes in enger en Chri-stuskirc- WShrend des DreiBigjahrigen Krieges geriet Koblenz abwechselnd in die HSnde der Franzosen, der Spanier, Schweden und Kaiserlidien. DER REINSTE KLASSIZISTISCIIE Restanric-rungsarbeit- Kaum hatte man sidi in jahrelanger Arbeit wii-tend- BAU ARI MITTELRHEIN ent-sprlc- ht, he en en ten das Koblenxef SchloB, das in seiner jetzigen Form der slten kurffirstlichen Residens die sehierzeit 1786 vollendet wurde. Der Wiederaufbau des ausgebranuten Schlosses erfolgte in den Jahren nach der WShrungsreform. Man legte dabei alte Fline zugrunde setztc e. Geschafts-verbindun- von den Kriegswirren und der schreddich Pest erholt, da fielen die Heere des franzdsischcn KSnigs in den Kurstaat ein, 1688 Koblenz und sdiossen es zu zwei Drittel in Triimmcr. Die Einnahme dcr Stadt gelang ihnen aber nidit. Der Wiederaufbau stand im Zeidien des Barock, an den heute noch prachtige Bauten erinnern. Dcr letztc Kurfiirst von Trier, Clemens Wenzeslaus. lieB wenig spiiter den groBten und reinsten klassi- - Renovierung man ihr stall der spitzen Turme Rautcndacher aq Rian hat der Koblenier Stadtsilhouette eines ihrer Charakteristika indem man dir dreifadien Zwiebelhan-be- n auf den Tfirmen der Llebfrauenkirche reitC-riertAudi die Florins-- , St. Josefs- - und die sind nadi teils muhevollen wieder fur die Giiubigen geoffnet nidit bredien. Die zerstreuten und unorgani-sierte- n Bemiihungen zum Aufbau der weichen nadi der Wahrungsreform dem systematisdien Aufbau der Rhein- - und Moselstadt. GroBziigige Bauplanung lieB neue Wohn-viertentstehen, die sich bis auf die Hohen dcr nachsten Umgebung ausdehnen. Exi-ste- nz el Zahlreiche Biirgerbauten entstanden in dcr Niihe des Sdilosses. Im Stadlkern wie auch in gangenheit hat durch die Kraft ihrer Tradition audi die Spuren der vergangenen Zeitunwetter zum groBen Teil iiberwunden. Wer heute die Rheinanlagen in Koblenz entlanggeht, eine der sdionsten Uferpromenaden zwisdien Rotterdam und Basel, wird den Zauber des regen und bunten Schiffsverkehrs verspiiren und das Gefiihl haben, daB hier das Ilcrz einer Stadt sdilSgt. en, fcstlich-lcbendig- cn FORMSCUONE BRUCKENBOGEN UBERDER R10SEL Die neue Moselbrficke wurde vor einem Jahr in festlidiem Rahmen mit einem GroBfeucr-wer- k fiir den Verkehr freigegeben. So erfuhr audi die 66 Jahre alte Mosdbriickc die Entlastung und der AnschluB an den westdeutsdien Verkehrsraum wurde erleichtert not-wendi- ge |