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Show Seite Der Beobachter FMtao, 24. r Junl 1955 Dauba, das DornrSschen des SudcifSnfanu Einst de. groBt Hopfenmorkt auf dem Kontinent An der Sprachgrenz dar Sudetendeutschen in Bohmen, abseits vom larmenden GroBstadt-verke- hr des Alltrgs, lag die durch ihren bekannte Bezirksstadt Dauba. Kein fauchender und rauchender Eisenbahnzug fuhrte dorthln. Der AnschluB an das Bahnnetx schelterte an dem Widerstand der Hopfen-bauer- n, die im DampfroB einen zu groBen fiir ihr Fuhrwesen erblickten. Die Haupteinfallspforte bildete der Schnell zugbahnhof Hirschberg (am See), von wo das stattliche Postauto den Verkehr mit dem gegen 1 700 Scelen zahlenden Dauba herstellte. Schon diese Autofahrt bot unvergeBliche Reize. Blumige Wiesen und saftige Triften wechsel-te- n mit fetten Riiben- - und Kartoffelfeldern, und an geschiitzten Stellen konnte man die Hopfengiirten sehen, die mit ihren hochaufra-gende- n Hop-fenban- Kon-kurren- del ten Hopfenstangen oder dem neuzeitliche-re- n Drahtgeriist die Wahrzeidien des Daubaer Landes bildeten. Im Fsiihsommer gaben die unvergleichlidi schon bliihenden Mohnfelder der Daubaer Landschaft einen besonderen Reiz. Und ubcr all dteser HMxtkhkcit thronto W hoher Basaltkuppe ' das tltehrwurdige der Ruint Altperstein, das Stamnv-diloder Berken von Dauba, die la der Bdhmens oft von sich reden machtem. Auf kastaniengesfiumter StraBe erreichte man Dauba, die Bauernstadt Aufier den wenigen KaufUden und Gastwirtschalten, die sich am Marktplatz und dessen Nine befanden, war die Stadt fast ausschlieBlich von Hopf enbauern deren in langer Reihe aneinander Scheunen und Speidier gegen Osten den AbschluB der Stadt bildeten. Zur Zelt der Hopf enpflflcke herrschte in Dauba und Umgebung reges Leben. Die langen Ranken mit dem reifen Hopfen wurden einge-ho- lt, und dann gings ans Pflucken. An sonni-ge- n (W-mftu- er fi Ge-schl- dite be-woh- nt, ge-ba- ute Tagen saB man in groBem Kreise im Hofe und alles zupfte das ..grune Gold", die Ranke iiber die Knie ziehend, in bereilstehendc Kor-b- e. Nabei wurden oft ch5ne Volkslieder und die heiteren Gesdiiditen vom el erzahlt Die Volkspfarrer verwendete man als Streu fiir dt, ye-sun- Hocke-Wanz- Hop-fenrank- en Vieh. Der Hopfenhandel hat manche Wandlungen durchgemadit. In friiherer Zeit belud der Handler sein Gefahrt mit einigen Ziedien Hopfen und fuhr in die Welt hinaus, von Bruuhaus zu BrSuhaus. So kamen die alten Hopfenfruch-te- r bis in die Alpen- - und Karstlander. e, Fttt den Erlos brachten sie fremde wie Wein. Salz, Leder, Pelzwerk usw zuriick, und so verdienten sie auch nodi an der RQckfradit Dauba entwickelte sich zum grc(J-te- n Hopfenmarkt auf dem Kontinent. Land-wir- te und Kleinhandler brachten den Hopfen zum Markte, wo sich oft Hunderte von Hopfen-ziechauftiirmten. Nur der Mangel an einem Sdiienenstrange, der die Hopfenstadt mit der groBen Welt hStte, verhinderte deren Vergr5Berung. So blieb Dauba das sudetendeutsche Dornros-che- n, das alljahrlich zur Herbstzeit fur kurze Dauer aus seinem Schlafe erwachte. OAUBA AN DER SUDETENDEUTSCHEN SPRACHGRENZE In ciner friedlichen Landschaft, vor der Kulisse schSngeformter Basaltkegel liegt Dauba, eine eheinalige Bezirksstadt im nSrdlichen BBhmen. DieGegend um die Stadt i&hlte ncben Bayern, Wurttemlirg und dem ElsaB in den wlchtlgsten Anbaugebieten fflr Hopfen In Mitteleuropa. Die bedeatenditen Hopfenlinder ilnd Deutsehland, die Vereinigten Staaten und England Lande-produkt- Flusterpropaganda" jenseits der Oder Eine bemerkenswerte Feststellung bezuglich der Ortgcbiete Die neu in den deutschen Ostgebieten jen-seder Oder und NeiBe angesetzte polnische Bev51kerung glaubt nicht, daB es lich bei der polnisdien Verwaltung dieser Gebiete um Dauerzustand handelt und bringt dies auch inuner wieder gesprSchsweise zum Ausdruck. Diese Tatsacfae wird jetzt erneut best&tigt durch einen Aufsatz, den der Prasldent des its ei-n-en .Wojewodsdiaftsgerichtes" GriinbergNleder-achlesie- n, Sklubowski, unter dem Titel Die TStigkeit der Gerichte der Wojewodschaft Grunberg im Licfate der Beschlfisse des IL Kon-- gr esses der Vereinigten polnisdien Arbeiter-parte- i" in der Zeitschrift Nowo Prawo" In diesem Artikel wird diese Einstellung der polnisdien BevSlkerung auf ndie durch imperial is tische Agenten inspirierte f eindlidie Propaganda" zuriickgeffihrt, die unter der Bevol- - en Hektar Getreide und 60 Hektar Kartnffela vor. Blsher habe sich nidits gerfihrt, da aucn nocb gar kein Saatgut vorhanden seL Die landwirtschaftlidien Maschinen h&tten den ganzen Winter hindurch unter freiem Hlmmel gestanden und seien verkommen. Niemand ktimmere sich um ihre Instandsetzung, niemand habe audi nur etwas getan, um sie in die Reparaturwerk-statte- n zu schaffen oder Ersatzteile anzufor-der- n. ver-bund- Seit 1946 verwahrlost Verwilderte Wiesen in Bohmen In Karlsbad befindet sich nadi vorliegenden Informationen kein einziger Oblatenbacker mehr. Tschediisdie Nadiahmungen muBten aus dem Exportangebot herausgenommen werden. Dafiir importiert die CSR jetzt Karlsbader Oblaten, die ein deutsdier Karlsbader BMcker in seinem Privatbetrieb in Mitteldeutschland herstellt. Zur Einfuhr von Oblaten, die nadi Karlsbader Rezept von vertriebenen Sudeten-deutsdiin der Bundesrepublik hergestellt werden, hat man sich nicht entschliefien k6n-ne- n, obwohl die Produktion des mitteldeut-sdie- n Herstellers nicht fiir den Karlsbader Bedarf ausreicht und zum Teil audi in das westlidie Ausland exportiert werden muB. Einem Bericht der Prager Zeitung nLidova Demokracie" ist zu entnehmen, daB im Gebiet von Pradiatitz im Bfihmerwald die Wiesen seit dem Jahre 1946 wegen Mangels an Arbeits-krSftvollstMndig unbertihrt und sich selbst Uberlassen blieben. Diese vollstSndig verwil-dertWiesen sollen jetzt von den Jungkolo-niste- n wieder in Ordnung gebracht werden. en en en TROST DER NACHT Von Ludwtif ykobowski Weidx Tiande bat die JiaAt, rekbt sie mit ins "Bctte, Turdbttnd, daft id) Irancn batte. "Und sie Slreidit sic meine AuQcn sad. 130 Jungkolonisten, von denen allerdings erst 32 eingetroffen sind, werden 600 Hektar Wie- liningrad" unter sowjetrnssischer Verwaltung Um den Aufbau des der kerung ein .Gefiihl der Unsidierheit und seitlichen Begrenzung hinslditlidi der wieder-crlangtGebiete" verursacht habe. Der bezeidinet die GesprSche, in en diese Auffassung zum Ausdruck gebracht wird, als Flfisterpropaganda", gegen die mit alien Mitteln vorgegangen werden musse. Wortlich heifit es hierzu: HTrotzdem die unseren Gebieten groBe die Gerichte nicht bufanden bringt. rner das richte StrafmaB in diesen Fragen. In den meisten Fallen wurden nur in H5he von sechs Monaten es kamen Falle von Angst vor der ja Xntsdieidung und Versudie vor, die an die Untersudiungsorgane obgleich keine Veranlassung da-f- ur Er soli im en Ge-fahr- GefMng-nisstraf- Warschau zwischen Vertretern der en Polen ein Vertrag fiber die Benutzung Stettins als Hochseehafen fiir eine zukunftige paragraphiert worden, nadi dem die DDR ein FreihafengelSnde erhalten soll-t- e, wenn die ersten Uberseedampfer im Rah-mdes sowjetzonalen Funfjahresplanes sein werden. Die Ratlflzierung dien ses Vertrages und seine VerSffentlichung fur den Zeitpunkt der Fertigstellting der der Sowjetzone ersten Hochsee-Einheitm Nachdem die Sowjetzone ihr ihres Pl&nen den entsprediend Funfjahresplanes jedoch nie erfullt hat, ist die Ratiflzierung des Vertrages immer wieder ver-hin- gt, Angele-genheit- DDR-Handelsfl- en zurtick-suverweis- en, en vorlag." Daraus geht hervor, daB es sich bei diesen .Vergehen" um eine weit verbreitete Erschei-nun- gtt handelt, obwohl in ci:ii! Ar'.i'u-- bchuup-twird, daB allein reaktion3re Bauern und Xleinbfirgcr" sowie Autochthone" (d. h. nodi d??r ta Ostdeutsdiland lebcr.ie Dr't-.c- r Tlusterpropaganda Gehor sdienkien." wa-re- l Im Rahmcn des ..Festivals" des kommunisti-sdie- n Weltjugendbundes, das Anfang August in Warschau stattfinden wird, sollen verschie-den- e groBe Veranstaltungcn dieser Organisation in Breslau, Posen, im oberschlesischen Industriegebict und Danzig stattfinden. Wie dszu bekannt wird, ist diese Absicht auf Dran-g- n des polnisdien Organisationskomitees des .Festivals" zuruckzufiihren, das diese als moralische Zustimmung" der vestlidien Teilnehmer zur werten will. Im Mittelpunkt des ..Festivals" werde darum eine groBe politische Kundge-fcun- g ng Sowjetzo-nenregieru- bekannt Danach ist berelst Anfang 1950 zwischen Vertretern der Sowjetzone und der Volksrepublik en en vor-geseh- en. Schiffs-bauprogram- DAS RATIIAUS IN BRESLAU erlilt vor 10 Jahren schwere BrsrhadigunKen. Es wurde iniwisehen zum Teil wii'drraufge-baDas Bild zeigt den hculifjcn Zustand ut worden. Die Verhandlungen in Warschau iiber die Frage des Freihafens sind akut geworden, nachdem der erste 10 der Sowjetzone im Spalherbst 1955 vom m ar nd rca-lisie- Eisen-bahnstrec- ke urc n, Oder-NeiBe-Gre- polnisdi-deutsdi- Stapel laufen und im Fruhjahr 1956 in Diensv gestellt werden solL Eine Studiendelegation von Schif fahrtssadi verst&ndigen und Vertretern der Ministerien fur Schwerindustrie und fiir Maschinenbau wird nodi im April nach Stettin reisen, um das fiir die DDR vorgesehene HafengelSnde und die MSglichkeiten fur seinen Wiederaufbau zu prufen. Nach Informationen aus dem Ministe-riufiir Schwerindustrie soil im Herbst 1955 mit den Aufbauarbeiten begonnen werden, fiir die die Sowjetzone Arbeitskr&fte und Maschinen bereitstellen muB. Die Sowjetzonen-Regierun- g wird, audi wenn sie iiber einen Freihafen verfiigen wird, die Auf- - und Ausbauarbeiten am Hafen von Wis-mfortsetzen. Sie beabsichtigt, in Zukunf t den gesamten Im-- und Export von und nach der Sowjetunion, Schweden und Finnland fiber den Freihafen von Stettin laufen zu lassen, wMh-reder Handel mit dem kapitalistisdien Ausland spitestens vom Beginn des Jahres 1957 an rt fiber Wismar erfolgen soli. Ob dieser Plan werden kann, hangt weitgehend von der (Jberwindung der Schwierigkeiten ab, die sich dem Verkehr von Wismar entgcgenstellen. Zur Verbesserung der Verkehrssituation zum und vom Hafen Wismar ist geplant, die wieder zweigleisig auszubauen. Die Arbeitcn hierzu sollen spatestens Ende 1956 beendet sein. AuBerdem sollen in Schwerip ein Umschlag-hafe- n errichtet und der StSrkanal zwischen Schwerin und der Elbe erweitert werden. um dadurch eine Entlastung der Bahnstrecke zu erreichen. Die Moglichkui-tedie Schleusenanlagen des SUirkannls zu erweitern, werden bercits von Vertretern des Ministeriums fiir Verkehrswesen und c'ss Amies fiir Wasscrwirtschaft gepriirt. Ein 1032 Projekt, von Bad Kleincn und Wismar einen Stichkanal zu ist enr'iiltif; fallen gelasscn worden, nachdem sich die da fur c rfordcrlidien Baukosten als zu hoch erwicson. Veran-ftaltung- en iiber die Endgttltigkeit der Grenze" stehen. Stettin Herbst dieses Jahres beginnen und der polnisdien Regierung g gefuhrten Verhandlungen fiber die Einrich-tuneines Freihafens fiir die DDR im Hafen-gebi- et von Stettin werden jetzt weitere Einzel-heit- en en DDR-Freihafe- ns Im Zusammenhang mit den Anfang Marz in de-n- sen und die gleiche Menge Felder zu bearbeiten haben. 300 Hektar Felder sollen jetzt durch das Umackern von nunfruchtbaren Wiesen und Weiden" gewonnen werden, ferner soil die weiter FISchen in Angriff genom-me- n werden. Bei den in diesem Gebiet einge-setztJungkolonisten handelt es sich um Freiwillige aus der Gegend von Lundenburg in Sudmahren. Ent-wasser- DER SOWJETOBELISK in KSnigsberg. Seit nunmehr 10 Jahren stent die ehutige Hauptstadt OstpreuBens als ..Ka- DdNN verlalt sie das Qemad), Xausdjen b5f id), sanft und seiden, Und den Dornenzweia der Leiden Zicbt sie mit der Sdmppe nad). en en tes , Au$ der aiten Helmut Die Kolchosen In Warschau erscheinende Zeitung .Sztandar Klodych" brf'.L&'tizt sich in ihrcr Aasgabe vom 12. 4. mit der MiBwirtschaft im afidlichen OstpreuBen. Auf don Staatsgutern der Wojewodschaft AllensU in sei die Lage luBerstunerfreulich. Das Staastgut W.ldenholf fcabe 2000 Hektar und gehore somit zu den cftBten landwirtschaftlidien Betrieben dieses Eezirkes. Ein betrfiditl idler Teil des Ackerlan-ii- cs Ueso abrr seit rincm Jahrzehnt brach, niemand habe es seither gepfliigt oder bestellt JBer diesjMhrige Plan sehe den Anbau von 830 Die In Polnische OsUeePischerei Os)rsj6en dehnt sich aus Kolbcrg ist nach offiziellen pnlnischcn jetzt zu einem Zcntrum der FiKchviit-scha- ft das Ostsccbnd ausgebaut worden Kolberg existicrt nidit mehr. Die Auswcitun und der Neuaufbau der Fischercihafen hat Polen eine starke Ausdehnung in der Ostsecfl-sdier- ei gebracht Seine Flotte hat mit 20 v. IL der Fisdifange im ganzen Ostseegebiet den stSrksten Antell in der sfidlichen und mittlc-re- n Ostsee. In Danzig lieB die staatHdie Jetzt 30 groBe Fischkuttcr auf Kiel legen. Hc-richt- en - IIEUTE DIE HAKENTERRASSE IN STETTIN Nach Danzig war Stetlin der RroBto deulsche Ostseehafen. Die Haupt- - und wlrhtigste Fommerns eriitt im Krieue starke ZerstSrungen. Stettin wnrde von den Polen sum TfiU W Mx Click auf die Ilakenterrasse In Stettin In Ihrem Jetslgen Zustanda wt. Indu-striesta- dt ' |