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Show Der Beobachter Freitas, nr " 29. April 1955. A9UI JERUSALEM '22? DER OSTERFRIEDE 1ST IN GEFAHR u Jedes Jabr kommen 7aus ende von Christen aus alter Tj ell midi JciuMlem, ui dort das Jest der des Erlosers zu feiern. So ist es audr in diesem lain, mil de;n llntei sdiied allerdings, dap es diesmal aussah, als bestunde die Cefabt, die Jieiliqe Stadt werde fin SAIadrlfeld unJ das Tteudenfest der Cbristenbeit ein blutiges Tanal. Wird es im JJaben Oslen ie einen dauerhaften Jrieden qcbcn ? Diese der kurze WnbnaMs- und Osterfriede lang eren Bestand babtnl Jragt besdraftigt uns mebr denn ie. WirdStitte seines Opfertodes dit Saat aufgeben. die ersdte? Cbristus bredigte die Ciebei wird an der P - der Welt vergessen und nur von der UN kfirg-li- di unterstiitzt. Der HaB der Uberfallenen richtete sidi gegen die Angreifer wie auch gegen die Agypter, die ihn nicht verhindern konnten und gegen die Vereinten Nationen, die ihn nidit mit Waffengewalt rfichten. Els kam sogar zu einem Aufstand, bei dessen SchuB-waf- fe Niederwerfung die Agypter von der Gebraudi machen muBten. Damit war der Keim zu neuen Unruhen gelegt Die Front zerbrach Um wenigstens einen Teil der Hintergrilnde des Uberfalls begreifen zu kbnnen, muB man glei-cherma- Farm, auf die er sidi zuriickgezogen hatte, nadi Jerusalem gekommen, um das Amt des Verteidigungsministers zu libemehmen. Ben Gurion vertritt die Politik der St&rke gegeniiber den arabisdien Staaten. Nur ein Btarkes Israel kann seiner Meinung nach die Anerkennung der Nadibarn linden. Els sdieint so, als hStien einige seiner AnhSnger ohne sein EinverstSndnis, denn er ist ein gesdiickter Politiker mit dem Uberfall auf Gaza eben diese StSrke beweisen wol-le- n. hochst-wahrsdieinl- ich AM BERGE SINAI ragt der Turin der Moschee friedlich neben dem Turm des Katharinenklosters empor. Neben den christlidien und mohammedanlschen Glauben tritt auBerdem noch der isrselitische Der Erfolg dieses Unternehmens war d. Nachdem einwandfrei dieSdiuld-frag- e gelost war, riickte die wcstliche Welt nieder-sdimettem- kommt, wird in der Auseinandersetzung der arabisdien Staaten mit Israel und in der unter ihnen selbst alter Voraussicht nach nodi eine groBe Rolle spielen. Wie didit aber romantische Liebe und MaditkSmpfe in jenem Teil der Welt nebeneinander existieren konnen, zeigt die Romanze des jordanisdien Kronprinzen. der letzthin seine bis dahin heimlidie Verio-bun- g mit einer Prinzessin bekanntgab, die so sdion 1st, daB die Hodizeit ein Weltereignis zii werden verspridit In Amman war jedoch die Freude iiber die Heiratsabsichten des Kronprinzen redit kurz-lebidenn sie wurde iibersdiattet von den Problemen. Jordanien ist auBenpolitisdien nidit reich. Els versucht den Fremdenverkehr zur wichtigsten Einnahmequelle auszubauen, ist aus diesem Grunde aber auch besonders am Frieden mit Israel Interessiert, denn kein Dollar- Oder pfundsdiwerer Tourist ist geneigt in ein Land zu reisen, das von heuie auf morgen Kriegsschauplatz werden kttnnte. .VBllig grotesk ist die Situation, daB man unter UmstSnden, nSmlich dann, wenn die Bezie-hungzwischen Israel und Jordanien besonders schlecht sind, was in letzter Zeit redit hSuflg der Fall ist, nicht so ohne weiteres vom israelisdien Teil Jerusalems zum .Jordanisdien Viertel der Stadt gehen kann. Man muB dann erst einmal nach Cyperil fahren, um sidi dort das Visum zu holen. Das hfirt sidi' wie ein Aprilscherz an. ist aber leidet kelner. Schatfen ufcer dem Osterlent Hinter den Kulissen der Politik in Naliost spielen sowohl die WestmSchte' wie auch der Ostblock mit. Der Pakt zwischen der Tiirkei und Iraq ist nicht zuletzt der amerikanisdien Vermittlung zu verdanken. Es ist sor.ar zu daB Agypten sich eines Tagas diesem Abkommen anschlieBen wird, wenn Kairo BEI GAZA IM XGYP-IISCISRAELISCIIEN GRENZGEBIET H- Ist Bethlehem zu Weihnachten das Ziel der Wallfahrer, so lenken die Pilger zu Ostern ihre Schritte nach Jerusalem. Bisher verstand es sidi von selbst, daB an diesen Tagen die Gren-z- e zwischen Israel und Jordanien, die mitten durdi die Stadt IMuft, gedffnet wurde. Die liegt im jordanisdien Teil. Eine SchlieBung der Grenzstelleti in der Heiligen Stadt hatte fiir die Wallfahrer aus dem Westen einen Umweg von iiber tausend Kilometern Gra-beskir- be-deut- et. Bis zum letzten Augenblick wuBte niemand, wie die israelisdie Regierung sid) verhalten wiirde. Wenn auch Zusagen vorlagen, so bestand doch die Gefahr, daB die Haltung der Israelis sidi von einer Stunde auf die andere findern konne. Die Unsicherheit und Spannung, die Qber Jerusalem lag, ist kennzeichnend fiir die Situation zwischen dem Nil, dem Bosporus und dem persischen Golf. Wenn auch die Ansicht vorherrscht, daB der Osterfriede gewahrt bleiben wird, es ISBt sidi nicht verkennen, daB der Nahe Osten bewegten Zeiten entgegengeht DafQr sind genug Anzei-chvorhanden. Es schSlen sidi neue heraus, die das blsherige Bild wesentlich verSndern. Die Schlacht in der Wuste kam es unlingst wieder su blutigen Zusammen-stBBen. et dem Araber getStet als schweren Angriff, w&hrend Israel behanptet, seine Soldaten bitten igyptische Eindringlinge surflckge-schlageIm Territorium von Gaza leben neben 10 000 Elnwohnern Bber 250 000 FlOchtlinge. die wibrend des Krieges gegen Israel ihre Heimat verloren nnd die nnn seit Jahren ein bedanerns-werte- s Dasein ffihrea ka-m- en MatthSus-Evangeli-u- 28. 12. Was sidi An.'ang Marz dieses Jahres im von Gaza abspielte, erinnert an jene SStze des Evungelisten, wenn auch inzwischen fast zwei Jahrtausende vergangen sind. 200 Israelis flelen in dem von Agypten verwalteten Territorium im Silden Israels ein, zerstdrten eine Quelle, jagten Hiitten in die Luft und 38 Araber. Die Agypter bezeidineten den Zwischenfall als Agression, wahrend die israelisdie Regie-run- g Ter-ritoriu- behauptete, ihre Soldaten hatten ledig-lic- h agyptische Eindringlinge zuriickgeschlagen. Aus den Beriditen der ergibt sidi, daB die israelisdie Version nicht den Tat-sach-en entspridit. Gleidi dem von Matthaus gesdiilderten Vor-fa- ll fand der Uberfall nachts statt, und in der isratlischen ErklSrung heiBt es auch, die Agypn. ter hatten die schlafenden Grenzposten iiber-falle- Die wahren Hintergrilnde dieses Zwisdien-falle- s wird man wohl nie erfahren. Besonders bedauerlich ist aber die Tatsache, daB er sidi im Territorium von Gaza ereignete, in dem 40 000 Einwohner und 250 000 Flilditlinge leben, die wahrend des Krieges der arabisdien Staa-te- n gegen Israel ihre Heimat verloren. Sie seit Jahren ein kiimmerliches Dasein, von fri-st- en en BEWAFFNUNG DER ARABER Die Schlacht nm Faustina tobt nicht erst seit dem Ende des letsten Weltkrleges. Lord Balfour bot berelts Im Jahre 1917 Chaim Weismann die Sdiaffung elnes Nationalstaates m td-tet- en g, n. nen .Und sie spradien: saget, seine Jilnger des Nachts und stahlen ihn, dieweil wir m sdiliefen." So heiBt es im 38 warden, en MSchte-konzentratio- Agypten bezelch-nden Zwischenfall, bei in Pallstina an. Die splter ermordeten des Gra-fe- en, n Bernadotte (1948) und der Waffenstillstand, das Werk Dr. Bundies, keines-weg- audi offlziell diese Mi''chlceit weil es mit dem Westen n'cht will, solange nodi ein britischer Soldat in der Kanalzone ist. Amerika bemiiht sich seit Jahren, die strate-giscPosition des Nahen Osten durdi geaen-seitizu stiirken. Verteidigungsabkommen s die mit grSBter e betriebene AusrBstung und Ausbildung immer neuer arabisdier Truppen Ei-l- he ge DAMASKUS DIE IIAUPTSTADT SVRIFN't sn der Stratt? . th Bagdad. Die BeviHkerung ist i. su zwei Drilldn weiter ausholen. Im Glstehaus der Regierung in Bagdad unterzeichneten Anfang M&rz der tilrkische Premier minister Menderes und der von Iraq ein Verteidigungsabkommen. Das Abkommen zeigte allein durch die Tatsache, daB es unterzeichnet wurde, wie groB die GegensStze in der Arabisdien Liga sind. Selbst die Drohungen der Nadibarn hatten den Iraq nicht von dem eingesdilagenen Wege mnham-medanisd- Vor den dicser ab-brin- der kbnnen. Agypten versuchte zwar, eine gemeinsame Front gegen den Abtriinnigen aber das gelang nidit. Dann aber iiberstiirzten sich die Ereignisse. Im Februar war der ehemalige israelisdie Premier David Ben Gurion plbtzlidi von seiner Chrisienf-fn- To-re- n I; a tie Saulns -t Jene Begegnung mitGoit, die ihn su einem der Verfechter des auf-zuricht- en. eif-rigst- en neuen Glanbrns ivert'rn lieB. Weltbrkannt sind die Dr.maszen-- r Klinrn. die silber- - und Beidenwa-re- n, die Knnftiicher nnd der Damast. Hie S'adt im hat narh den en Bertelsmann '.Veltatlas etwa 872 709 Eir.wobner Ar-ab- nodi mehr von Israel ab. Die Regierung des jungen Staates hat sich einen Teil der Sympa-thie- n verschcrzt. die sie anfrngs hatte. fDer Freund des Feindes" Inzwischen ist der Nahe Oslen ein strategi-sdiSdiliisselpunkt von grbBter Bcdeutung gewurden. Jede westlidie Madit, die in diesem Teil der Welt Interessen vertritt, muB entwe-dKir die eine Oder die andere Partei g er er Stel-lun- nehmen. Agyptens Bedenken gegen das Abkommen zwischen dem Iraq und der Tiirkei bezogen sich vor allem auf die Tatsache, daB Ankara mit Israel Handelsbeziehungen unterhalt, daB also demnach in einer (ibertriebenen Verein-fadiuder Iraq .ein Freund Israels" gewor-de- n sei. Um die Bedeutung des Abkommens sehloB Kairo im M8rz mit Syrien einen Militarpakt, der als Gegengewicht gegen die Achse Bagdad-Anka- ra gedadit war. Man munkelt bereits von neuen Pakten, aber niemand weiB, wie sich die Dinge entwickeln werden, denn im Nahen Osten werden nicht selten politische Fragen mit Hilfe eines Messers, einer Pistole Oder Gift entsdileden. ng Die Die das NIL FRAUEN KEHREN VON DER FELDARBEIT BEI BETHLEHEM ZURCCK Im sBdlldien Pallstina sich hinziehenden Oliveuhaine bieten ein Bild des Frledens. rellgiBsen uud polltischen GegensStze aber, die Fe'lndeeligkeit der arablschen Liga gegen Junge Israel erlauben noth keine friedlidie Auf wSrtsentwicklung der Staaten zwischen Bosporus und Fersischem Golf. Die Kriegsfacfcel jkann sich jeden Tag neu entzBnden Eine groteske Situation Jordanien, Jenes Nachbariand Israels, an dessen Grenzen es fast Jede Woche zu mehr Oder weniger unbed eutenden ZwischenfSllen Die Arabisdie Liga wcil sie glaubtc, sie hat sidi stets gjstraubt, konne durch ilir Zu'icm hchere Preisc verlangen. NachJem nun Iraq aus der Roihc- - getanzt isi, droht die Arabirche Liga ihre Bedeutung als politische Macht vollig einzubiiBen. Sollte Agypten sidi dem Pakt Tiirkei-Ira- q eines Tages anschlieBen, und Beobaditer sagen, dieser Tag sei gar nidit so fern, wie man glauben mochte, dann n. wurde sehr wahrsdieinlich audi Syrien Die arabische Liga ware dann zu volliger Bedeutungslosigkeit verdammt, es sei, sie wurde ihre Politik grundlegend Sndem Damit 1st aber das Problem der israelisdi-arabische- n Feindschaft nicht gelost, sondtrn eher noch grfiBer geworden. Iraq erhielt in den letzten Monaten griiBere Waffensendungen als VorsdiuB fiir den Pakt mit der Tiirkei. Israel White sich dadurch bedroht, und das war gai nidit einmal libertrieben. Die arablschen Staaten wiirden allzugem, went) sie stark genug waren, Israel ausradleren. Amerika, das lang-sa-m die Fiihrung Im Nahen Osten Qbernimmt. hat bisher schon oft genug die Gemiiter mils sen. Von Jerusalem aus sandte Jesus seine Jfln-gIn die Welt um den Frieden zu predigen Heute brauchte gerade diese geteilte Stadt neue FriedensaposteL Darin liegt eire gmBe Tragilc. K'adt iiber- die das Osterfest in der ein-gewei- fol-ge- er schattet |