OCR Text |
Show Seite Der Beobachter Freltag, 26. August 19SS Geblieben sind die alien Baumriesen der Dorbecker Schweiz Die Ausflugstfitten der Haffdorfer uberlebten Krieg und Nachkriegswirren Zur Freude der wenigen verbliebenen Elbin-g- er sind die beliebten Ausflugsstatten der Haffdorfer fast unversehrt geblieben. Wohl haften an ihnen Spuren und Wunden des Krieges Gehofte sind niedergebrannt, ZSune wurde Kirchtiirme sind umgelegt worden. Kahle FISchen ohne Haus und Baum, Felder voller Ruinen, wie Elbing sie nodi aufweist, fallen jedoch nidit auf. Beim Besucb jener D8r-f- er begenet man diesem und jenem bekannten Wohnhaus, einem gut gewacfasenen Baum, und man sieht sie auffallendcn Stein und griiBt sie wie Vertraute. ei-n- em Ein Weg durch Dorbeck (WestpreuBen) zeigt auch heute nodi scinen Stolz: die Kirche. Sie ist crhalten geblieben. Wohl weist sie an Turm und Seitenfliigel geringe BeschSdigungen auf, dodi wirken sie nidit storend. Wie ein Mahn-m- al und Wahrzeichen erhebt sich die alte Kirche liber jenem verlorenen Dorf, liber jenem geschandelen Land. Deutsche Ordensritter sie zur Ehre Gottes und zum Dienst der Mcnsdien. Urspriinglidi katholisdies Gottes-hau- s, war sie dann fast fiinf Jahrhunderte evangel ische Predigtstatte. Heute lesen polni-sd- ie katholisdie Pfarrer hier die Messe. Die um die DSrbecker Kirche angelegten Grabstatten sind niedergetreten und eingeeb-ne- t. An der Nordseite der Kirche hat manGrab-rahme- n und Grabsteine zu Haufen getiirmt. Als hiite cr das Andenken aller, steht audi heute nodi am rediten Eingang zur Kirdie ein Erinnerungsstein. Die Budistaben der Insdirift blieben deutlidi erkennbar. Sie enthalten die Worte: Hier ruhet in Frieden der' ehrbare er-bau- ten DAS RATIIAUS IN POSEN wards aus Renommicrungsgriinden von den Polen wieder instandgesetzt. Ilier das neueste Foto aus der bis sum Jahre 1919 preuBisch sewesenen Provinzhauptstadt an der Warthe Mitnachbur Jakob Fietkau." Unfriede trieb die Nadiknir.men von Haus und HeimaL Jener stille Allc abcr darf ruhen in Frieden". Namcnlcs, unbezeidinet liegt vor der Kirdie ein Doppelgrab. Sonst kein Hiigel, kein Kreuz. Da, wo die Steinstufen zum Kirchenportal fiih-re- n, steht heute nodi der Heldengedenkstein. Sdiwer und schon geformt, wirkt er vor jener Wachter. Er kiindet vom Opfertod Tiir wie starben fur Frieden und Freiheit da die derer, ihres Volkc--s und Vaterlandes. Um die Kirdie zerbrochen, lehnt ein Reststiick des Zaunes verwitternd. Eine fahle Grassdiidi' uberzieht die eingcsunkenen Hiigel an der Kirdie und bedeckt die, die da ruhen diirfen in der jeder Zeit Der bisherige Weg nach Dorbeck von der Elbinger ZiesestraBe hinfiihrend wird nicht mehr benutzt. Einziger Zugang bleibt die Tolkemiter Chaussee. Was lockte die Elbinger in jenes Haffdorf-dien- ? Die Dorbecker Sdiweiz! Sie lieB sich nicht Sndern, sie blieb fast unverandert. Wohl sind die BMnke des Verkehrsvereins meist kt und verfeuert, wohl sind die Ruheplatze verwildert und die Liditungen zugewachsen. zer-hac- MARIENBURG An der Tlotfat drunc n li'icscn Stebt ein Salop in Preupenland . Das die frontmen deutsdbcit Hicsen inst Marienburg genannt. Hei-matcr- de. Unter den Gebiiuden des Dorfes merkt man kaum einc Liicke. Zwei Gehofte am Hauptweg sind niedergebrannt, sonst nichts. Wie aus gliicklicher Zeit scheinen die wohlerhaltenen Vorlaubenhiiuser. Dorbedc hat jetzt zwei An der Mauer ist zu sebauen Vildnis leudblend, grop und klar, Hildnis nnsrcr lieben Jratien, Die den Ticitand uns gebar. Agnes Mieget pol-nis- die Schulen. Eine liegt redits der Kirche, die andcre ihr gegeniiber. Der Dorfteidi sdieint unveriindert, und der alte Ziehbrunnen gehort auch jetzt nodi zum Bild von DBrbeck. Der Teidi neben dem Friedhof ist zugewachsen. Nur cine Larhc erinnert an seinen friiheren Wasscrspicgel. Allerlei schilfartiges GewSdis umwuehcrt den moosigen Sumpf. Wie sdimude, wie eigen lag stets der groBe DSrbecker Friedhof da! Und nun? Eine ungeordnete, unweg-sam- e Wildnis. Gange und Graber sind kaum zu unterscheiden. Unkraut wudiert, wo friiher Blumenschmuck griiBte. Das Friedhofstor ist grim gestrichen worden und steht weitauf zu Wohl hat der edle Baumbestand gelitten, und Weg und Steg sind unkenntlich geworden. Doch einiges ist noch da: geblieben sind die alien Baumriesen. Sie wolben ihr weites Geast, brei-te- n ein sdiiitzendes Dadi tiber junges Wachs-tu- m unter sich und helfen das Wild des Waldcs hiiten. Geblieben ist der Kaddik der Ddrbccker Schweiz. Er hat Sommer und Winter, Krieg und Kriegsende iiberdauert. Ein immergriiner Teppich aus Wacholdcr dehnt sich in dem herbstkahlen Oder wintei'-weiBWald der Heimat Geblieben sind die Findlingsblocke. Eherne Zeugen der Vorzeit, Riesen aus Stein, Erbe aus Urvatertagen. Sie liegen, lagern unveriindert, unverriickbar, wirkend wie ein steingewordenes Gesetz dcr Vergangenheit Geblieben ist die munter Beek, das Bddilein Dorbecks. Wie ehe-de- m umspielt und umrieselt sie ihr Gelandc, windet sie sidi durch Waldboden, Wiesengriin und Sumpfpfade. Gisela Gr a e b e i en fWit Sind UCtliCbt in Unlangst beging Stettin den zehnten Jahres-ta- g seiner nBefreiung". nNadi Jahren der kehrte die Hafenstadt Stettin zumMut-terlanzurtick", so begann eine Sondersen-dun- g im Warschauer Rundfunk. Man beachte die Wendung: Nadi Jahren der Unfreiheit . . . Der stellvertretende Vorsitzende des National-rat- es der Wojewodschaft Szefter schlug einen sdiwiilstigen Ton an: nVerliebt sind wir in Stettin, diese Liebe gebiert groBe Dinge, reiche Industrie, Bildung, Kultur und immer rasdiere der Entwicklung der Landwirtschaft. Im LaufeStet-tincr vergangenen zehn J hre sdirieb sidi das Land mit goluenen Lettern in die des polnisdien Volkes ein." Ein Hafcnarbcitcr sdiilderte dann dieSdiwie-rigkeite- n, die anfangs bestanden hStten. Keine mcchanisdie Verladeeinrichtungen, alles muBte durch Handarbeit erledigt werden. UrsprUng-lic- h scien hauptsSchlich skandinavische Sdiiffe im Hafen zu sehen gewesen und natiirlidi Jetzt sShe man viele Flaggen, Gric-che- n, Tiirken, Hollander, Amerikaner usw. Un-freih- eit de Ge-schi- sow-jctisc- he. Als besondere Attraktion wurde dann cin Kind vor das Mikrofon gerufen, eine richtigc gebtirtige Stettinerin, Basia Zulna. Sie sagte auf: Ich wurde in Stettin geboren und bin zchn Jahre alt. Ich gehe in die Sdiule TPD Nr. 8, 4. Klassc. Mir gcfallt es hier schr. Sogar wenn ich in die Fcricn fahre, habe idi Sehn-suc- ht nach Stettin. Es ist hier sehr schon und im Fruhling, wenn alles bliiht, sehr angenchm. Zuls Ausiliigen kann man an die See fahren. mochte ich mich von Stettin trennen!" Nic-ma- Stttin WAS DER WARSCHAUER SENDER BERICHTET UND VERSCHWEIGT Wer danadi nodi nidit begriffen hat, daB das Polentum in Stettin test verwurzelt ist, dem ist cben nidit zu helfen. Die kleine Basia sollte aber die Erwadisenen fragen, warum so viele von ihnen danadi streben, aus Stettin wieder fortzukommen. Stettin ist fur den Polen, der Karriere madien will, eine ausgesprodiene Durchgangsstation. vom polnisdien Standpunkt Da in Stettin aus eine Kolonialstadt hauptsSchlich junge Leute angesiedelt wurden, ist die Kinderzahl groB. Stettin hat in Europa den grSBten BevSlkerungszuwachs. Im Laufe eines Jahrzehnts wurden in Stettin 80 000 Kinder ge- in Triimmern liegen. Wir sind Fremde auf dem Stettiner Boden, den wir aber nidit heraus-gebwollen, weil wir als edite Imperialisten davon ausgehen, daB wir den Hafen gebrau-die- n kSnnen. Wir verlassen uns dabei auf die Madit im Osten, der wir uns mit Haut und Haaren verschrieben haben." Das waren Worte gewesen, die den Vorzug der Ehrlidikeit bt hatten, aber sie wurden natiirlidi nidit en ge-ha- gesprodien. boren!", ruft triumphierend der Warschauer Sender aus. Als besondere JubilSumsgabe lieB die Stet-tin- er Werft das 7. Schiff vom Stapel, den wie Riigen wird Hiddensee eine militarisdi-strategiscBedeutung bcigemessen, die selbst nicht vor der Grabstatte Hauptmanns Die gesamte pommersche Ostseekusle, sowohl unter polnischer wie unter sowjetdeut-KdiVerwaltung wird seit mehreren Jahren um Zug militarisch befestigt, Riigen ist Zug zur Halfte von der kiinftigen die sich heute noch schamvoll i" tituliert und der ..kasernierten (KVP) besetzt. Uberall entstehen neue militarische Anlagen, werden neue Radarliir-m- c gebaut, Kasernen errichtet, untcrirdischc Munitionsdepots angelegt. Heute soli gcschil-de- rt werden, in welchem Zustand sich befindet. Dcr tagliche Verbindungsverkehr durch die kleinen Motorboote zwischen Stralsund und Neuendorf auf Hiddensee wurde scit Jahres-begin- n von der zustiindigen Dienststellc dche halt-mad- it. Malbork" (Marienburg). Der Warschauer Sender madite dazu die Bemer-kun- g, er dieser Dampfer der polnisdien iiberwiesen" wiirde. Eine sehr widi-tig- e Bemerkung, denn wie viele Schiffe, die gem von den Polen behalten worden wiiren, muBten dem groBen sowjetisdien Bruder See-sdiiffa- hrt ver-kau- Das Inselparadies Hiddensee - heute Zehn Jahre unter sowjetischer Verwaltung Die Insel Gerhart Hauptmanns, Hiddensee, ist heute vorwiegend der Sowjetzonenpromi-nen- z vorbehalten. Die Insel des schlesischen das idyllische Dichters Gerhart Hauptmann Hiddensee befindet sich nun seit zehn Jahren Herrschaft. Ebenso unter kommunistischer ien daB mur-meln- de nc, Volks-polize- ft" werden. Das war also die Warschauer Betraditung zur Einnahme Stettins vor zehn Jahren. Ware ein aufrichtiges Wort gesprodien worden. so hiitte man sagen miissen: Wir haben einc Stadt erobert, deren Einwohner wir vertrie-beWir haben sie in 10 Jahren teilweise wieder aufgebaut, aber die Amter sind viel rasdier gewadisen als die Wohnhauser, die nodi racist Ilid-dcns- cc n. - Sowjetzonen-Staatssicherheitsdiens- Fischteiche im Sudetengebiet Nachrichten fur unsere Heimatvertriebenen Uberall in der CSR, wo das Regime nicht in der Lagc ist, fruchtbaren Boden in den wieder urbar zu machcn, wird das Anlcgcn von Fischlcichen propagiert. Dabei wird bchauptet, daB damit die Versorgung dcr Bcvblkerung auf billigc Weise verbessert werden keinne. So sind in den letzten Jahren, vor allcm in NordmLihren, viele ncue Fisditeidic entstanden, da die Wiederbcsiedlung des und des Vorlandcs des Altvatergebirges n besondere Sdiwicrigkoitcn macht. Jetzt auch in Nordbdhmcn neue Fisditeidic werden, insbesondere ini Keidienbergcr Grenz-gcbict- Ge-senk- cn es (SSD) tes immer weiter eingcschrankt. Dcr politisdio Druck auf die Bevolkerung Hiddensecs wird nicht nur laufend verstiirkt, Verhaftungen und unmiBverstandliche Drohungen finden kein Ende mehr; eine vollstandige Riiumung konnen sich die Sowjctzonenbehordcn die westliche Welt wiirde nicht lcisten davon Kenntnis erhalten. So gingen Staatssicherhcitsdienst und Versorgungsbehor-de- n dazu iiber, Vcrsorgur.gsschwicrigkciten vorzutiiuschen und den Hiddenseern zu erklii-re- n, sic sollten nach Stralsund gehen, dort wii-r- e die Versorgungslage wcsentlich bcsscr. wurde ihnen untersagt, Besuch vom Festland zu empfangen. Begriindung: die west-lichr. ..Imperialisten und Kriegstreiber" sie da an Interesse Hiddensee, sehr groCcs rs zu einem Vorpostcn fiir ihre Agcnten- - und Spionagcnclzc machen vvollcn. E3 ist fruglici), in Neuendorf und oil selbst die Vitto diesem billigen Argument Glaubcn schcn-Ilid-dense- KitzingenMain). Es bringt eine fachmannisdie Unlersudiung iibc-griindlidie and Kants Wissen von der Weisheit des sein Verhaltnis zu ihr. Es ist iiberrasdicnd. festzustcllen, in wie hohem MaBe Kant sieli fiir die Liinder und Volker Asicns intsTcssicrte. des Er teilt dieses Interesse fiir die Morgenlandes mit andcrcn grollcn Mannern seines Jahrhundcrts. ncr-Verl- ag, O.-te- ns IIIRSCIIBEKG in Nie'dersdilesicn. Eine Aufnahme des aus dem Jahr 1955. Die Industrie-staim Rlcsengebirge steht scit 1945 unter polnisclier Verwaltung und hciBt Jelenia Gora Thca-tergebaud- es dt es zw'ci-fell- os Aus-serde- m en hiit-tc- sol-io- un-gcl- egt Krcis. SSD-Bcamt- en kt Nadi oiner Mitleilung des Berliner der Yeilricbenen liegen bei der Londcs-verband- Miiitiirmission in Berlin schon Gosudic um Einreiseerlaubnis in die chide vor. es n. pol-nisdi- cn bis zum Hiddensee war scit Kriegsr r.de heutigen Tage immer in der Isolierung, die kam scltcn zur Ilulie, unaufhcirlicli kreisen die Schncllboote dcr in den Gewiisscrn um die Insel. Jetzt hat das auch der sowjetzona-le- ii Einheitsgewcrksdiart ..Frcicr Deulscher (!cerkschafts-Bun- d (FDGB) die Untcrbrir.-gun- g von crholungsbediirftigen Werktiitigen" wieder ist cine mil Hiddensee untersagt Einkunftsquelle der Hiddcnsccr die Fcrienzimmcr der Fischer stchen leer, desglcichcn die kleinen Pensionen. Doch die ist gchlic-bc- n. Sic hat sich in dcr Kiinstlcrknlonio Kln-st- er ctabliert und feiert dort ihre Fcste, ganz in der Niihe cincr sowjetisdien Radaranlngc. Fast siimtliche Hiiuscr der Kiinstlcrkblouie, an deren Aufbau Gerhart Hauptmann beteiligt war, sind bcschlagnahmt worden. Die Ccw'oh-nc- r muBten in die andcrcn Inseldiirfcr odor auf das Festland ziehen. 19-1.- 5 000 Oder-NYi.-se- -G Die Ausfuhr von tschechix!'." di insbesondere Testilien. ist im letzten llalb ...:r Vor nllem sind tschediisdie Ban m -woll.itofie und Sdiuhe begchrt. Mittel-dcutschlu- nd ver-sie- Line ..Denkatiitlc Deutsrhcr Oslcn" soil in der Ila.ssenburg in Kulmbach cntstchen. In ie einem der Burgsiilc wird cine stiindige Scliau mit besonders wertvollen und Dokumcnlcn aus dem den tsdicn Osten criiffnet. kiinst-lerisd- Sowjctzoncn-Rcgicrungsprominc- Vcrsdiicdcnc Meldungen der in- - und ausllin-dischPress weisen daruuf hin, daB in Mall die polnisdien Sdiiffe auf Namen von dculsdicn Stiidtcn aus den getauft werden, allcrdings in polnisdiei Uliersetzung. Unter nnderem wurden bisher die Namen Allenslein. Kolberg, Thorn, Schlesien, Glciwitz und Breslau als Schiffsbezeidinungcn feslgeslcllt. cn c? ton Als fiinftcs der ..Bcilieftc zum .Tuhrbudi dcr Albertus-UniversitKi'nig.sbergPr. erscliien die Publikutirm von Helmuth v. Glasenapp Kant und die Rdigioncn des Ostcns (ilolz- at gl: nz Sudetendcutsches Gedankkreuz Bci dem traditionelien surlctendeulsdien Hcimaltrcffen in Gmain an dcr Grenze wurde auf dsterreidii-scheBoden das erstc Gedenkkrouz fiir die Opfer der Vcrtrcibung in Osterrcidi errieli-tc- t. Die Einweihung nahm der Ilnchmcis'er des Deutsdicn Ordens, Abt Dr. Thumlcr, vor. baycri.-di-dstcrrcichisdi-cn m MIT DIM n i n., DEM BOGEN ziehen, mit rieilen Mitglirder drr ostzonalm Kindcrin r.anisaiiiin der ..Thalmann-Piomcre- " und llogcn bewaffnet, fruli im Jliu nislrahr1 durch die StraBen von Leipzig, im Jahr 1955 |