OCR Text |
Show 1. SALT LAKE CITY, UTAH, 12. AUGUST 1955 EINZELPREIS 10 CENTS Nach wie vor Ziel: Kommunistische Welteroberung JAHRGANG, NUMMER 13 Lets Get Down To Earth! Die Politik der Pariser Vertraege Genf and die Wiedervereinigang hat ihre erste Belastungsprobe bestanden Franz Joseph Strauss Von Bundesminister Die Konferenz von konnte m&chten leichter gefallen, wenn noch zum vollen Erfolg werden, sie dem Friedens. und Sicherheits-bediirfni- s ihrer V51ker llechnung wenn die Sowjets wirklicb guten Willens w&ren und nicht nur ibre tragen wollten, alB den StatUB quo Methoden, sondern aucb ihre Ziele d. .h die Teilung Deutscblands als ge&ndert h&tten. Genf kann zum Dauer. und Normalzustand anzu. gleichen, was Miinchen vor dem erkennen und dariiber mit den Sow. zweiten Weltkrieg war, wenn jets in einem SIcherheitsabkom. Wacbsamkeit und Bereitschaft der men sich zu einigen? Durch die freien VBlker durch den Genfer Tatsache, dass die Westm&chte die Sdheinerfolg zum Etfwhmen ge. enge Verbindung von Sicherheits. bracht werden. Es lassen sich aus abkommen und Wiedervereinigung Genf vorl&ufig folgende Schliisse aufrechtenhalten habeij, sind wir der Gefahr entgangen, dass die und Konsequenzen ziehen: Gross m&cbte die Teilung 1. Alle hochgespannten Erwar. vier aanktionlert haben. Deutscblands waren unrealistisch. Nach tungen 7. zehn den Jahren seit Potsdam Es wird Aufgabe der deut konnten trots der f&ktischen Ande. scben Politik sein, das Problem der rung der sowjetischen Politik kelne Wiedervereinigung und das Probaussegew&hnllchen Zugest&ndnisse lem der europkischen Sicherhelt mit Recht erhofft werden. als ein unlfisbarea Junctim durch. 2Die begrencten Ziele der Gen. zusetzen. Obne ZweKel wflnsohen fer. Konferenz sind erreicht wor- die. Sow jets eine Atempause- Obne den. Sie liegea nicht in praktischen Zweifel wQuschen sie deshalb ein Ver ein bar ungen: Es handelte sk-Sicherheitsabkommen mit den lediglich um die Kl&rung der gros. Westmachten. Durch unsere enge sen Spannungsprobleme und llTri politiscbe Zusammenarbeit mit den eine Vereinbarung, wie sie welter, Westmachten miissen wir errei. hin behandelt werden sollen. Man chen, dass ein europ&isches Sicher. will im Gespr&ch bletben durch die beitsahkommen auf der Grundlage die im der Teilung Deutscblands AnssenminiBterkonferenz, Oktober etattfinden soil. bleibt und fttr die Sow3. Den Sowjets es in ein In Sicherheitsabkommen erster geht jets Linie um ein Sicherheitsabkommen Europa zur VorauBsetzung bat, in Europa, ferner um ein Abkom. dass sie freie Wahlen fiir ganz men Qber Abrilstung. eie wollen Deutschland zulassen. Wir Btim. iie Frage der Wie lervereinigung men voll mit Eden ii herein, der vor diesen belden Problemen behan. dem englischen Parlament vor der deln und sowobl zeitlich wie Genfer Konferenz erkldrt hat: 6o. sacblich la den Hintergrund drdn. lange Deutschland geteilt bleibt, Hen. wird es weder Vertrauen noch - Die waren in Europa getoen."' Die und sind Sowjets nicht bereit, gegen einen Verzicht Sowjeta diirfen nichts, aber aucb der Bundesrepublik auf die nichls obne Gegenleistung erhal-ten- . einmal um ja nicht den Preis des Austritts aus der 8. Sowohl die letzten Mon ate wie Bei es der NATO, Bundesrepublik, die Genfer Konferenz lassen er. sel es GesamtdeutschlandB, die kennen, dass die Sowjets die auf der Grundlage Methoden ibrer unter Stalin er. freier Wahlen zuzulassen. Die Be. starrten Politik zu Sndern wiin. scben- Nichts lasst bis jetzt wegung des Neutralisms soilte dazu dienen, die Bundes-republidass sie die Ziele ibrer Gnf ist vor halber etwa einer Woche ( dieser Artikel wurde Ende Juli geschrieben) zu Ende gegangen. Nicht so sehr von den Regierungen als von den Meinungen waren mlt der Genfejr Konferenz zu hohe verbunden worden. Die angeblicta neue Linie der sowjeti-sche- n Politik, ausgedrdckt durch Freigabe Osterreichs, Staatsbesuoh bei Tito, Einladung Adenauers nach Moskau auf der einen Seite, der verst&ndliche Verdruss am Kalten Krieg, an den KUstungslas. ten, an der Angst vor den Atomwaffen anderseits, batten be wirkt, dass man Rich von der Gen. fer Konferenz allmfthlich zwangs-weis-e eine wundert&tige Wirkung su versprechen begann. Darpm stynden die Regierungs. chefs der Westan&chte mehr ala die Sowjets unter dem Druck der Bf. fentlicben Meinung ihrer friediie. benden YOlker. Deshalb lag auch die Gefahr nabe, dass die Konfe. rens obne ROcksicht auf ihre Ergebnisse su einem Er. folg gemacht werden musste. Ein abschlieesendes Urteil kann erst viel sp&ter gegeben werden. Jetzt handelt es' etch nur urn eine vor. Mit Recht ISLufige Wertung. schreibt die Pariser Zeitung Fi garo: Wir treten gerade erst in die dfplomatiBche Phase ein, und es wire f&lsch, schou ihren ausge-schlosse- - - ltundfunk War-scha- u den nowjetisrhen Sprachgebrauch kennt, muss sich dariiber ernste Gedanken machen. Was die Confer Konrerenz in Wirklichkeit waff, wird erst entschieden werden, nnd zwar durch dio Foliaerungen, die die WeHtmiiehte und wir darauf ziehen. (lent war kein Erfolg und keln Misserfolg. Es war deshalb ein halber Erfolg und damit eir aus praktischen Griinden gut ge. wesen, wenn die RegierungscfaefB der drei Westmdchte sich nach der Konferenz mit dem deutschen Bundcskanzler getroffen b&tten10. Auch bei dem Adenauer-Be- . such in Moskau 1st nicht mlt Angeboten zu rechnen-DeSowjets liegt weniger daran, Ihm zu einem Erfolg zu verhelfen, well sie wlssen, dass sie ihn vom Westen nicht trennen kOnnen. Es liegt Hinen mehr daran, durch Auf. nahme diploma tischer und Besiebungen die Tei. lung Deutschlands su sanktlonie. ren- Es Mcgt thnen mehr daran, die Erwartungen hodizupeitschen, damit Adenauer bei seiner Rilcfc-keh- r aue Moskau mlt leeren H&n. den dasteht. Auch bei der Aue. sentninister-Konferen- z 1st . nicht mit feschen'Ergebnlasen zu rech.' neyi, wenn die Sowjets nicht bereit ind, in der Sache Konzessionen cu machen. Die westUefaen Sta&ts. mSnner haben ihnen mannigfacfae und versebiedenartige Angebote bezQglich elne Slcherheitsabkom-men- s. gemaclit, wenn Bie bereit sind, der Wiedervereinigung Deutschlands auf der Grundlage freier Wahlen suzustimmen. 11. Bis auf weitereg mtissen wir u ns darauf eingestellen, dass der kalte Krieg weitergeht, dass der intemationale Kommunismus sel. ne subversive T&tlgkeit fortsetzt, n dass Uberall auf der Welt, wo entstehen, Moskau seine Hand Im Spiele hat, Jass der Griff am die versklavten VBlker nicht - len n wirt-schaftlkh- er - Un-rulie- gelockert wird12. Wir sind damit ohne Zweifel in die scliwierigste Phase der Nachkrlegspolitik elngetreten. Es gilt, wachsom und nQi'htern zu bleiben; es gilt, sich von Gefiihlen und WQnschen frelzuhalten und die gegebenen Tatsachen zu wilnscbt mehr als wir - setaen-Nieman- Wiedererlangung der deatschen Staatsbuergerschaft Ehemalige deutsche Staatsbiir-ger- , die in den letzten Jahren 1933 bis 1945 aus Deutschland k&nnen jetzt entspre. ' chend eines Gesetzes der Deut. vom schen Bundesrepublik 1955 ihre deutsche Staats. angehdrigkelt zurflckerlangen. n, Wunscb dazu haben, selhat wenn-Biihren Wohnsitz lm Ausland bei--. behalten. AntrSge auf Wiederer. der Staatsbiirgerschaft languug miissen bis zum 31. Dezember worden sein- von den Wrestmiichten zu trennpn, zwischen Westen und Os. ten zu isolieren, um enrweder ganz Deutschland bolschewisieien zu konnen oder die Anerkennung der Wesim&chte fur die Teilung Dent, echlands zu erbalten. Genf hat den deutschen Neutralisten und eine drustische Leh. re erteilt. Wenn sie sich von ifa. r rem Wunsohdenken losen und nach politischen MassiUben richten konnen, miissen sie ilaraus die radikaie Lehre ziehen, ilass- wir unseren politischen Weg mit den Wcfttmiichten fortsetzeu miissen, und zwar in der Form der loyalen Ausfiihrung der Pariser Venruge. 5. Die Sowjets fordern als Preis fiir die Wiedervereinigung Dent, schlands nicht die Biindnisfreiheit Gexanildeutschlands- - Sie fordern die Auflosung; des ganzen d. h. die Aufhebung wie-de- Politik ge&ndert haben. Genf kSnii-ttier Anfang des I'ntergangs der Freiheit Europas werden, wenn es zu einer physiologischen Neutrali-sierunder europaischen VBlker ftihreu wiirde- Nach wie vor wind die Sowjets die griissten Sklaven-halte- r aller Zeiten, nach wie vor balten die Sowjets an dem von Lenin unl Stalin gewiesenen Ziele der Welteroberung fest- IMe itede Chru.htsehowis, dass die sozia-lewirtschaftliehen und e g - - ung aja uaSiojja - Dag Gesetz sieht welter vor, dass Personen, die die deutsche StaatsangehBrigkeit besitzen, diese auf. Eg handelt sich um das Gesetz geben kBnnen, wenn diese auf dem zur Regelung von Fragen der Wege einer kollektlven NaturaliStaatsangehBrigkeit. Es beban-de- lt sation erworben wurde. In solchen im einzelnen seiner Telle die FiUlen muss ein Antrag bis sum von PerBO. 25. Februar 1956 gestellt worden StaateangehhBrigkeit nen deutscher VolkszugehBrigkeit sein. m , oder ehemaliger deutscher Staats. Ndhere8 ist von den deutschen' bQrger, die wegen politischer, ras. in New York, Generalkonsulaten sen. oder religionsbedingter Ver. Francisco San und Loa folgung eine fremde Staatsange. Chicago, von den Konsulaten und in hBrigkeit erworben haben. Solcbe Angeles Perjsoaen haben das Recht auf Atlanta, Boston, Detroit, Houston, Wiedererlangung der deutschen Kansas City, Mo., New Orleans StaatsangehBrigkeit, wenn sie den und Seatie zu erfahren. spuem-isina- nap um 2unna;iaMf jap aiqoa as iqoju jjup 2iiiuiuuds;u: :SunuuudsiU3 aiq.ia Jaqs auja 3p desrepublik Deutschland kaDn dass sie lhren Wert als Biindnispartned fiir die West, machte beweist, sich mit Zuver-Bich- sajj da-durc- h, t darauf verlassen, dass sie bei ihrem Ringen um die Deutschlands in Frieden und Freiheit nicht allein dastehtEin-hei- t - n puliti-sche- u Errungenschaften der DDR bei der Wieden er. einigung aufreeihterhalten weiden mil8Sten, 1st ein Beweis dafiir, dass die Sowjets grundsiitzlich andere von der Zukimft Vorstellungen Deutschlands immer noch haben, als wir sie haben miissen. 9. Ohne Zweifel sind die Sow-jetmit Erfolgen aus Geuf Aber ebenso ohne Zweilel aller amerikaniacben Sttuzpunkte haben sie das eine grosse Ziel, das auf europaischen und afrikani-BCbe- sie ohne jeden Preis erreicben Boden, den Abzug aller ante, wollten, nidht erreicht, niimlich rikaniftchen Streitkrilfte zu Lande, einen umfassenden politischen zur See und in der Luft. Eine Wie. Waffenstillstand mit dem Westen dervereinigung auf dieser Grund- auf der Basis de& status quo lage wiire gleichbedeutend mit Die Einbeitlichkeit der in Vorherrscbaft ganz Westmdchte hat sioh in einer smrjetischer i r. ropa. verftihreriRclien Phase der Koexistenz-Angcbot!. Die Politik der Pariser Ver. Hire wiire es nic-liVielleicht hat Bewiihrungsprobe iriige btV.audenWas ware den West nur aus optischen, sondern auch softe-nannte- n,, s Nordat-lantik-lakte- abge-zoge- n. m sowje-tische- rt e ; t ; - n das Sprechzimmer eines Psychiaters fUhrt uns der interssante-neuFilm The Cobweb (Das Spinnetz). Packende Einzelschick-xale- , von grossnrtigcn Schauspielern gestaltet, rolleu vor unseren Augen ab. Der distinguierte Charles Boyer und die differenzierte Gloria Grahame (unser Bild) gestalten zwei Hauptrolien dieses aussergewohnlichcn Dramas, in dem noch Richard Wldmark und In der Nordwestlichen Synode der Verelnigten Lutherischen Kirche in Amerika in Milwaukee, Wise., als Abtrilnniger ails der Kirche Er bekannte sich nfoht schuldig. e 195&-gestel- k selbst-suggeriert- bewerteu u 4- Or-de- n und Presse Moskaus und der Genf einheitlich als einen grossen Erfolg. Radio Dag Lager des meldet: Jahren Ver. zelin seit Friedens, das das hat liandlimgen rordert, Wer will. haben waB es Genf - Fehl-achla- g Dagegen - - wirk-liche- n anzukQndigen. Noch fal. sober aber wire es, sich von den Wogen der Albernheit und der Riihrung hochtragen zu lassen, die durch das L&cheln Ikes und die Schukows ausgeldst wurden. Eine DIktatur muss Immer Er. folg melden- Eine Demokratie muss die Wahrheit vertragen kfinnen, qleichgQltig ob sie einen Erfolg meldet Oder nicht. Wenn eine Konferenz ein Erfolg war, gibt es kei nen Grund, ihn Sffentlich nicht so zu bezeichnen. Wenn eine Konfe. renz ein Misserfolg war, dann soil man sich nicht srheuen, ihn einzu. gestehen. Von Genf ging zun&chst eine aligemeine Welle der Eupho-rie- , ich miirhte sagen des aus. Wohlbehagens, In der Zivischenzeit hat dieses kiinstlich erzeugte Wohlbehagen tiber die unter psychologischem Zwang zum Erfolg gestempelte Konferenz einer sehr niichternen Betraehtiiiig bei den Westmachten Platz gemacht. Die Erklarungen bewetaen, dass isie sich keiner Tiluschung uber die wirklicben Er. gebnisse von Genf hingeben und dass sie sich keiner TSuschung fiber die Hiirte der kommenden Verhandlungen im klaren sind. Misserfolg- |