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Show imumoKM DEUTSCHE STADTE BAUEN AU'-- j 1NB BUKGKRSTOLE buttH Bflderbuch laohSner wfirttembergi-idl- er StSdte nlramt die Reldwtidt ehemallge am Zugang zu einem Wanderge-ble- t, der Schwlblseben Alb, elne besondere 8tel-luein. Reutlingen bet Wiirttemberg zugeschlagen. Im Geiste Friedrich Lists, des groBten Sohnes von Reutlingen, nutzten die Reutlingcr, denen der Drang, Handel und Gewerbe zu treiben, im Blute lag, die sich aus der Entwicklung der Technik ergeben-de- n MBglUhkeiten neuzeitlicher Fabrikations-un- d Hand.elsmethoden aus und bauten mechanische Werkstltten und Fabriken. Da die Rohstoffr zum Teil von weither heran-gehwerden muBten, bildete sich vor allem eine Verarbeitungs- - und Veredelungsindustrie aus. Die Landwirtschafi trat hinter das Gewerbe zurilck, ohne die Verbindung zu ihm zu verlieren. Harmonie von Alt und Neu Die gesunde W irtsdiaf tsstruktur Reutlingens fibt eine starke Anziehungskraft auf Arbeits-kraf- te und Betriebe aus, die im Rahmen der Neuansiedlung von Industrien einen giinstigen Platz suchen. Man findet in diesem ausgeglichenen Raum weder Einseitigkeit nodi Extreme. Die bunte Reihe der Industrien ffihren die Textilbetriebe an. Wrlchen Ruf Reutlingen als Textilstadt hat, geht allein daraus hervor, daB es ein staatlidies Techniku.n fiir Textilindustrie besitzt, dem ein ng sich seine malerlsche gut be wahrt. Die durch entitendenen Sdiiden sind nicht so Krlegs-einwirku- ng zahl-reic- he ich gewesen, daS tie . den gescbiehtllcben Kern der Stadt, die lanschigen H5fe, wuchtigen Tore, re genden Tfirme und olt tleb-lich- en Brunnen hktten . . . Man-cbjedoch, wie das bier Tfiblnger abgebildete Tor, ein Zeuge der Befestigung aus dem 13. Jabrhundert, 1st der ZerstBrung des Krie-gram Opfer gefallen. Was wieder aufgebant werden konnte, erstand in alter Pracht. Den ver-wiic- ht es en ehe-malig- es historischen Bautrn gilt die besondere Pflege der Stadtvkter Bau von Luxusgesdififten, Bars und Tanzdle-le- n, um eben Wohnraum zu erste'.len. Der alte Stadtkem rings um St Marien im wessntlichen sein altes Gesicht Die von Bomben besonders hart getroffene WilhelmstraBe erstand wieder ganz im Stile der mittelalterlichen Formen, und es 1st interessant, moderne LSden in hochgiebli-ge- n Hausem untergebracht zu sehen. In der arg zerstfirten KarlstraBe, der AusfallstraBe nach Stuttgart, wurden an die Stellc der villenartigen WohnhSuser riesige, jedoch gefallig angeordnete Wohn- - und aufgebaut Dazwischen zieht sich ein 100 Meter langes Warenhaus inmitten einer neu geplanten WarenstraBe, an deren End? sich das groBe neue Viertel der stadtischen und staatlichen Amter und der Schulen zwisdien Kaiser- - und BismarrkstraBe erstreckt. Rings um den Bahnhof fallt das neu entstandene Verkehrs- - und Handelszentrum ins Auge, in dessen Mitte sich das Denkmal Friedrich Lists erhebt. Die steigenden Anforderungcn des Verkehrs haben die Stadtvater bewegen, einen groBen Omnibusbahnhof mit Anschlussen iil;r er-hf-elt tradi-tionsrei- ehe-mali- die gen die ganze Alb hinweg anzulegen. Rechts vom Bahnhof breiet sich ein neues Geschaftsviertcl aus, das vom Karlsplatz bis zum Olvmpia-Theat- er reicht I auern, Mfihlen und Maschinen, Schuf im Wechsellauf der Zeit; Froh im Wa-- y v f gen, ohne Zagen Biirgersinn und Die Verse aus dem .Reut-ling- er Lied" geben, auf eine kurze Formel die Entwicklung eines Gemeinwesens von der mittclalterlichen Stadt der Gerber und FBrber bis ziyn industriellen Mittelpunkt wieder. Reutlingens Gang oui ch die Gesdiidite vollzog sich vor der Kulisse des Steilabfalls der Schwabischen Alb, die mit ihren Maaren, HShlen, vulkanisdien Vorbergen undTrichterndie Slteste Landsdiaft Sdiwabens 1st. Die 707 Meter hohe Achalm und der von vulkanischen KrSften geformte Basaltkegel des Georgenberges stehen wie Wachter am Eingang des Ediaztales und die Stadt. Die seltsame Misdiung von Reichsstadt-Ro-manti- k und moderner Kraftanspannung laGt sidi mit einiger Phantasie sdion aus der der letzten hundert Jah-r- e herauslesen. Um die Mitte des vorigen ala die ungeheuren Umwalzungen auf dem Gebiete der Tedinik in das Wesen-gefiivon Landsdiaften und S tad ten griff, zShlte Reutlingen gerade 12000 Einwohner. Kaum zwei Generationen sp&ter hatte sidi die Bevdlkerung fast verdoppelt, um gegen Kriegs-en40 000 zu erreidien und 1952 bereits die 50000 zu ilberschreiten. Es liegt eine Atmosphere gesdififtlidier Betriebsamkeit fiber der Stadt, die wohl ein Grundzifg unseres moder-ne- n Lpbens 1st, sidi aber in Reutlingen nidit weniger aus der urwfidisigen VitalitSt und dem Sdiaffensdrang seiner Bfirger erklkrt. FleiBige Handwerker Ihre germanischen Vorfahren, Alemannen Oder Sueben, strSmten hier im dritten nach Christus vom Maingebiet her ein und legten neben anderen die Siedlung (was bei der Sippe des Rutilo heifit) an. Um 1240 wurde Reutlingen, etwa gleichzeitig mit Esslingen und Heilbronn, von dem Ver-- w alter des staufischen Reichsgutes Konrad von Winterstetten, der den Staufenkaiser Friedrich II. vertrat, und dem Vogt der damals in staufisdiem Besitz befindlidien BurgAchalm staufischen Besitz befindlidien Burg Adialm Aus einem fast bSuerlichen Gebiet wuchs nun langsam ein Mittelpunkt mit stfidtischer Kultur, Handwerk, Handel und Verkehr her-au- s. Reutlingen legte ein wehrhaftes Kleid mit Graben, Mauern und Burgen an Auf Wunsch der Bfirger entstand die Marienkirdie, ein f)jj ge-bra- cht, um-rahm- Jahr-hunder- en Kleinod der deutsdien Frfihgotik, in der Mitie des Gemeinwesens, neben der eigentlichen Pfarrkirdie St Peter und Paul. Die in Zfinften straff organisierte Vorbildliche Reutlingen hat seit Kriegsende etwa 7 000 Fliichtlinge aufgenommen, von denen ein grosser Teil, zusammen mit Ausgebombten, in dem schneeweiBen HSusermeer der neuen n. an der ROmerschanze Unterkunft Die Hauser liegen idyllisch lnmitten von Garten und Wiesen, Baumen und Alleen. Am schfinsten Aussichtspunkt der Stadt auf der KarlshShe bei Betzingen, 1st eine entstanden, die den Namen Eberhard Wildermuths trSgt Die Reihe dieser Anlagen ergSnzen vorbildlich moderne Arbeitersiedlun-ge- n, die von zahlreidien ffihrenden Industrie-firme- n Bfirger-sdia- ft verdrBngte gegen Ende des 14. den ortsansSssigen Adel und sdiaffte Jahr-hunde- rts Wohn-siedlu- ng fan-de- Vorzei-die- n sich eine unter edit demokratischem stehende Verfassung. In den GenuB volliger Freiheit als Reidis-sta- dt kair Reutlingen aber erst 1500, als Maximilian IL die noch an der Burg Achalm haften-de- n Redite der Stadt verpf&ndete. Bradite der DreiBigjShrige Krieg sdion genug der Not und des Elends fiber die blfihende Stadt, so wurde das MaB des Unglficks voll in jenen Septem-bertagdes Jahres 1726, als bei dem verhee-rendBrand fast 90 Prozent der Wohnflache den Flammen zum Opfer flelen. 1803 war es mit der Reichsstadtherrlidikcit zu Ende, und Reutlingen wurde dem Land E.C.A.-Siedlu- ng en erbaut wurden. le Dank des Neubaus der Friedrich 1st Reutlingen zu einem Tagungsort undMesse-plat- z en List-Hal- geworden. Die gerfiumige Halle, die Kul-turleb- ts, Zusam-menbru- KLEINOD DER FRtftlGOTIK ert weltbekanntes Forsdiungsinstitut angegliedert en Ruti-linge- n" . Jahr-hund- 1st Auf alten Traditionen fuBend, hat sidi eine beachtliche Lederindustrie entwickelt Dane-bsteht die groBe Zahl der Betriebe, in denen Maschinen, Werkzeuge, Papierhfilsen und -spulen, die fiber Deutschland hinaus bekann-te- n Metalltficher, keramische und andere Artl-k- el hergestellt werden. Es gibt wenige Gegenden, die, wie der Krels Reutlingen mit seinen fast 300 Betrieben, auf verhSltnismSBig engem Raum einen solchen Jahr-hund- ert vielgestaltigen und fein abgestuften Brandien-reiditu-m und ein derartig reidies und buntes Wirtsdiaftsbild ihr eigen nennen. Das AusmaB der SchSden, die durdi entstanden waren, belief sich auf etwa 25 Prozent. Sechs Jahre nach Kriegsende war die HMlfte der zerstBrten GebBude wieder aufgebaut Daffir verzichtete man in Reutlin-ge- n nach der Enttrummcrung gem auf den Kriegs-cinwirku- ng GRCNUMRANKTE schOnheit erfaSt das Auge oft in den stillen and Winkeln der Altstaat, um die sich Lcute die neuerlisuien Sladttcilc gruppieren ver-trSum- GROSSZCGIG und IDYLLISCH ANGELEGTE siedlungen begegnen uns In Reutlingen auf Schritt und Tritt. Die Stadt hat sich den Forderungen der Stunde gewachsen gezeigt Beispielgebend 1st die groBe Wohnstedlung an der Romerschanzc, bei der man SdbOnheit und ZweckmSBigkeit harmonisch mitelnander zn verbinden verstand den en Marienkirdie aus dem 13. hat sich gegen alle Gewalten des Schicksals als Wahrzeichen Reutlingens erhal-te- n kBnnen. Ihr Turm reekt sich 74 Meter hodi Die Imposante en ch Schwabische Sinfoniorchester. fiblichen Abonnementkonzerten veranstaltet es Werkkonzerte fiir die Angeho-rigder verschiedenen Betriebe in der Das Spendhaus, der ehemalige nFrucht-kasten- ", gilt als kultureller Schwerpunkt mit Neben de : in- mitten gepflegter Anlagen steht, zahlt zu den grSBten Versammlungsstatten Stidwestdeutsch-land- s und wird gleichzeitig als Theater- - und Konzertraum benutzt Ein nicht wegzudenkender Faktor im der Stadt 1st das nach dem aus der Verschmelzung des Rcut-ling- er und Tubinger Kammerorchesters ge i Siedlungen List-Hal- le. Stadtbibliothek, Naturkundemuseum KunstausstellungsrSumen. Urhafte Schwabische Alb und Der Fremden- - und Relseverkehr 1st nicht unbedeutend in diesem Raum. Die bilden einmal der reizvoll gelegene und malerische Luftkurort Urach am FuBe der Alb, dann das am Wilhelm Hauffs Haupt-anziehungspun- kte bcinte SchloB Lichgleichnamigem Roman tenstein, das man von Honau im Elzachtal aus erreicht und neben der BSren- - und Nebelhcihle die groBartigen Partien und landrchaftlichsn Reize der SchwSbisiken Alii um Reutlingen, wo viele Burgen ar. jiihcn Tcirvorsprungen, am Albrand und in den Hochti lcrn verstreut mittelallcr-liche- n von einstiger Macht un.d C,rc Ritter- - und Ad?I 'g?:r.!ec:.tcr zeugen. Von dem 74 Meter ..o' :::i Turm der Marien-kirch- ie l auf die Str.dt, blidet ein golden 'r von deren etarkes Wacl:-..:.j Aufgaben auf -- uen Gebieten bereit nr.-;v- kon-munal- o en halt. HON AUER TAL MIT CLICK AUF HEUTLIXGF.N UND DIE ACIIALM Die Schwabische Alb bictet mit ihren vit lcn Seitentiilcrn und abwechslungsrcidien Szene-rie- n relrhlich Gelegenheit zu erquickcndrn Wanderungen. Herrliche Albmatten, gi;antitr' Steilabsturze, romantische Burgen sind durch ein Netz von Wanderwegen schou verbuuuen |