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Show Salt Der Beobachter Frettag, 27. Mai 1955 Das Xrieqerdenkmal in Danzig aut dent Hoizmarkt Aus den Gefallenen von 187071 warden In der in der staatlichen populfirwissen-achaftlichVerlagsanstalt .Allgemeineg Wis-se- n, Warschau, erschienenen Schrift .Nasze morze (Unser Meer) bekennt deren Verfasser 1954 en Marian Krynicki in dem Abschnitt Die Danzigs in den vergangenen Ent-wicklu- ng Jahr-hunderte- n": Polnische Patrioten" dem Passagierverkehr, der nur drei Monate im Jahr voll flo.iere. Es sei daher kein Wunder, daB sie ein groBes Deflzit habe. sei der TransAuf der Linie Stettin-Danz- ig 85 Zloty bil70 bis um Waren Tonne einer port kfinne auf Man liger als auf der Eisenbahn. diese Weise fttnf MiUionen Zloty im Jahre und den Bahn- - und Autotransport Gegenwfirtig wiirde Ol vom Stettiner Hafen nach Swinemiinde zuerst in Tankwagen verladen, dann in Fasser gegossen und mit Autos nach Swinemiinde gebracht, wo es dann in Oltanks geschiittet wiirde. Ebenso umstandlich sei der Trahsport von Schiffsmaschinen fiir die Stettiner Werft aus Elbing, die zerlegt auf verladen und dann auf wieder montiert werden miiBten. Eine Anderung dieses Systems sei nicht leicht, denn man habe mit dem Warentransport auf dem Wasserwege noch keine Erfahrungen. Daher sollte die Frage zunSchst einmal genau unter-suc- ht werden. er-spa- ren Fiir die Teilnahme an der Erhebung und am Kriege gegcn die Kreuzritter erklarte sich Ko-n- ig Kasimir Jagiello bereit, Danzig zur .Freien Stadt zu machen, und verlieh derselben Privilegien. Nur einheimische Dandas Recht, Handel zu treiben. Die hatten ziger koniglichen Privilegien wurden der Ausgangs-pun-kt einer groBartigen Entwicklung und, des Wohlstandes der Stadt, die in kurzer Zeit zur grfiBten Hafenstadt an der Ostsee heranwucfas. Danzig trieb lebhaften Handel mit Flandem, England, Portugal, Spanien, Frankreich,Schwe-.de- n, Nowgorod und anderen Lfindem und Stadten." Damit wird von polnischer Seite die histori-scfWahrheit besttigt, daB durch die von Kfinig Kasimir der Stadt Danzig erteilten Prigt vilegien deren staatliche Selbstandigkeit ae fest-gele- wurde. Wie andererseits von polnischer Seite gefalscht wird, um den angeblich polnischen Charakter Danzigs zu. .beleben", geht aus folgendem hervor: In dem englischen (dem deutschen Brockhaus .Colliers Encyclopedia" wird in entsprediend) dem Abschnitt .Poland" eine Aufnahme des Holzmarktes in Danzig gezeigt, die, wie deut-li- di zu erkennen, aus der Zeit der Zugehfirig-ke- it Da-z- u Danzigs zum Deutschen Reich stammt. wird folgende Beschreibung gegeben: des Marktplatzes in Danzig, in des-se- n Mitte sich das Denkmal fiir die polnischen Patrioten beflndet, wie es vor dem zweiten Weltkrieg anzutreffen war." Diese unwahre Angabe kann nur von Seite stammen. Es war jedem Danziger Ge-schic- hte .Luft-aufnah- pol-nisc- ent-last- en. der-Wer- Nordbohmische Kolchosen vorbildlich Die in den sudetendeutschen Dfirfern zu Kolchosen umgewandelten Bauem-hfi- fe leisten, nach offiziellen Mitteilungen des tsch cchoslowakischen Landwirtschaftsministe-rium- s, vorbildliche Arbeit Die Kolchosenarbei-te- r sind zu einem GroBteil zuriidcgehaltene Deutsche. Nord-bohme- ns TAG UND NACHT was willst du klagen? Du hast gelittcn warum verzagen? Du leidest haute Das Heut wird Gcstern, wie sdiwer es sei sie gehn vorbeL Denn Tag und Nacht Nur Wahl zwischen Abwanderung oder Option Selbst wenn man den neuen Ortsnamen von Graudenz (WestpreuBen) .Grudziadz" rich tig aussprechen und deuten kann, wiirde man das alte Graudenz kaum wiedererkennen. Das hat aeinen Grund einmal in den baulichen seit dem letzten Weltkriege, zum in anderen der vor zehn Jahren zugewanderten Bevfilkerung. Schon auf dem grauen Bahnhof, dessen frisches Firmenschild die ursprQnglidie .Ver-finderung- en" O. v. LE1XNER. die Auswahl. Das sind ja fliegende Basarel Von der begehrten und keinesfalls legal Aspirintablette iiber den nicht minder gefragten FQller bis zum Schlips, Feuer-zeu- g, Schuhband oder Bilstenhalter ist alles zu haben. Zeitungen scheinen weniger gefragt da-f- iir gibt es neben den verh<nismSBig bllligen einheimischen Papyrossi, die kein Mensch raucht, sehr teure amerikanische Zlgaretten. An Lebens- -, besonders an GenuBmitteln herrscht kein Mangel. Aber die Preise! Der .Normalverbraucher kann sie nicht bezahlen, nur die gutgestellte kommunistlsche Promi-nen- z. Zwischen ihr und dem gewtihnlichen Volk klafft ein tiefer sozialer Spalt AuBer den in fe Graudenz ansSBig gewordenen Polen aller sind auf den StraBen auch Kaschuben, bSuerliche Reisende, Militfir und sogar russi-scSoldaten bemerkbar, die allerdings nur in Gruppen auftreten. Der im ganzen Kulmer Lande beriihmte in Graudenz heiBt nicht mehr so; die Rhedener StraBe, die GrabenstraBe, das sie alle tragen jetzt andere Namen Tivoli und sind nach den turbulenten Ereignissen vor zehn Jahren nur noch kiimmerliche an Zeiten, da die bekannte Braue-r- ei Kunterstein noch Stadt, Garnison und weite Umgebung versorgte und die Erzeugnisse der Landmaschinenfabrik Ventzke auch im fernen Sibirien anzutreffen waren. Der einst so rege Handel mit Holz und Getreide gehort ebenfalls der Vergangenheit an, seit das neue Wirtschaftssystem den Warenverkehr und --Austausch nach politischen Gesichtspunk-te- n lenkt Einige Zeit lang versuchte man mit Hilfe deutscher Werkmeister und Spezialisten in den wichtigsten Industriebetrieben an die Tradition zu flnden, aber die sinn-lo-se Ausweisung verdarb den polnischen Be- eln-gefiih- Be-ru- Kind und so auch jedem Fremden, der nach Danzig kam, bekannt, daB es sidi bei dem Denkmal auf dem Danziger Holzmarkt um das Kriegerdenkmal fiir die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 187071 gehandelt hat Els 1st in der Tat ein starkes Stuck, dieses Monument als ein Denkmal fiir die polnischen Patrioten he aus-zugeb- en. So aber soli die Welt fiber den wahren deutschen Charakter Danzigs getfiuscht werden, und es ist hodist befremdend, daB der Heraus-geb- er eines englischen Konversations-Lexikoauf eine solche Unwahrheit hereinfallt Erinne-rungsstiic- ke ns Der Wasserweg ist billiger Eine polnische Entdeckung nodi 10 Jahren Die Polen sind jetzt dahintergekommen, daB der Wasserweg billiger ist als der Landweg. Jan Legut stellt dariiber in der .Trybuna Ludu" Betrachtungen an. Von Stettin nach Swinemiinde brauche man auf dem Wasser nur eine halb so lange Strecke zuriidczulegen wie mit der Bahn Oder auf der Chaussee. Trotzdem wurden fast alle Waren auf dem Landwege Auf beiden Seiten der Swine stauten sich die Lastwagen, die stundenlang auf die Oberfahrt warten miiBten. Es gSbe nur ein einzigesFraditschiffder Stettiner die .Dziwna". Sie liege manchmal zwei bis drei Tage still, denn sie hafcp nichts zu verladen. Die .Dziwna" mit 100 Tonnen Fassungskraft werde nur fiir Massen-ladunggebraucht Fiir den Kleinwarenver-keh- r gabe es keine entsprechenden Magazine und Verladeeinrichtungen, ja nidit einmal e. n, Wer in Graudenz den Krieg uberlebte . . . me her DEM JOSEF STAUN IIABEN WIR'S GESCI1WOREN . . . Ein .fortschrittlicher" Morgenappell unter den Augen von VKterchen Stalin im .Pionierlager Maxim Gorkij" bet Gotha in Thfiringen. In Lagern dieser Art erhalten die Jngendllchen der Sowjetzone hauptsidilidi vormilitSrische Ausbildung and politlschen Unterricht; seine Fra-gedie sowjetisch-genormt- e Antworten haben, mfissen lie beherrschen wie elnen Katechismos sow-jetisc- An-schl- hdrden das aussichtsreiche Geschfift ebenso wie die sp9ter erzwungene Abwanderung der Deutschen. Im Jahre 1913 zfihlte Graudenz rund 45 000 Einwohner (jetzt mBgen es schitzungsweise knapp 15 000 sein, die sich hier mehr schlecht und recht durchs Leben schlagen). Nach der Besetzung durdt die Russen und polnischen Frelschfirler am 7. MSrz 1945 die Stadt war schon am 19. Februar eingeschlossen hatte die nachstrdmende Bevfilkerung alle einiger-maBbewohnbaren GebSude zu FilBen des SchloBberges bezogen und pldnderte, solange es lohnte. Um Ruinen, Sdiutt und Trdmmer und die Wiederherstellung normaler und -- Einrichtungen, wie Wasser-leitun- g. Gas, elektrisdies Licht usw, kilmmerte sich niemand. Den wenigen Deutschen, die in Graudenz vom tragischen Ende des Krleges iiberrascht wurden, blieb nach schwererGeffingnishaft nur die Wahl zwischen Abwanderung und Option. Heute leben hier keine Deutschen mehr in en Lebens-bedingung- en Freiheit. Nadiriditen fur unsere Heimatvertriebensn Der Platz des abgetragenen Hotels .Krone" in Gablonz wird in eine terrassenformigePark-anlag- e umgewandelt. Das Hotel ..Goldener Lowe" wird auf einem Teil dieser Parkanlage ein Gartenrestaurant errichten. he uB Nach Umsiedlung der Lagerinsassen in ver-schiede- ne Bundeslander konnte das Kempten, das bisher rund 1 000 Personen, vomehmlich Fliichtlinge aus der Sowjetzone, beherbergte, jetzt aufgelfist Fliicht-lingsstammla- ger werden. be-ford- ert Kiistenschiff-fahrtsgesellscha- ft, en Ta-rif- Ebenso wie im Stettiner Haff sei die Lage zwischen Stettin und Gdingen bzw. Danzig. Kolberg, Rugenwr1de, Stolpmunde und den iibrigen Ha fen. Her arbeite ebenfalls nur ein einziges Frachtschiff, .Narew", das h&uflg nicht voll geladen habe. Die Kiistenschiffahrtsgesell-scha- ft bcschiiftige sich fast ausschlieBlich mit DIE LANGE MARKTSTRASSE in Danzig wurde, wie unser Foto zeigt, von den Polen inzwischen wieder aufgebauL Selbstver-st&ndlic- h trSgt sie einen polnischen Namen Beschriftung noch durchschimmem IfiBt, kiin-di- gt sich das Fremde an. Menschenfiille, als ob ganz Polen auf Reisen ware. Aus deutschen Bestanden zusammengekop-pelt- e uralte Wagen, meistens ohne Fensterglas, sind kniippeldick volL Wer keinen Platz im Zuge selbst fand, fahrt auf den Waggondfichem mit. Die blau-uniformie- rte Bahnpolizei mit den charakteristischen viereckigen Miitzen hat nichts dagegen Ein unwahrscheinlich dichter Betrieb herrscht hier. Halbwdchsige drangen sich eiligst zwischen schwatzende Passanten und Handler, die den Inhalt ihrer Bauchladen vor den Abteilen feiibieten. Man staunt iiber 0 Die Wanderungsbeuegana der JSemlker'1" Zur Frage der Ostodergebiete als Wirtschaftsstandort und Bevolkerungsraun Von interessierter Seite wird immer wieder versucht, ein unrichtiges Bild von der und soziologischen Struktur der Ostgebiete und ihrer Stellung zu entwerfen, die sie bis zum Ende des Krieges im Rahmen einnahmen. In einzelnen FSllen verstieg man sich sogar zu der Behaup-tun- g, daB der Osten wirtschaftlich eine Bela-studes Reiches gewesen ware und die diese Gebiete bereits vor Jahrzehn-te- n aufzugeben begonnen habe, wie die nach Westen gerichtete Bevfilkerungsbewegung Der Gottinger Arbeitskreis" lieB es sich in verdienstvoller Weise angelegen sein, in wirt-schaftlic- ng be-wei- se. N1. S"' einer Bberaus interessanten Studie .Die Bilanz des deutschen Ostens" in objektiver Darstel-lun- g zu ziehen und damit die Unterlagen fiir eine sachliche Wiirdigung der Frage zu bieten, was die Ostgebiete wirtschaftlich fiir Deutschland bedeuten und welche Zusammenhange die Wanderungsbewegung verursachten. Prof. Dr. Hans R a u p a c h zeigt auf, wie die allgemeine historische sowie die rechts- - und re wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung die Struktur Ostdeutschlands bestimmte, die bis zur Massenaustreibung der deutschen Dr. Peter Q u a n t e bestand. stellt in seinem Aufsatz die Wander ungsbewe-gunge- n in den Rahmen der Vorgiir.ge, die glcichartig nicht nur in den iibrigen Teilen n. Deutschlands, sondem auch im Ausland Denn tiberall bewirkte die zunchmendc Industrialisierung den Ubergang wescntlicher Teile der Landbevolkerung in die gesetzliche Wirtschaft. Dies trat naturgemaB in Deutschland deswegen besonders sichtbar in Erschei-nun- g, weil mit dem Berufswechsel gleichzeitig meist eine Ostwestwanderung verbur.den war. Denn abgesehen von Oberschlesien entstand die neu sich bildende Industrie, vorwiegend in Mittel- - und auf der Westdeutschland. Es unterliegt keinem Zwel-fe- l, daB die Industrialisierung Deutschlands ohne diese Bevfilkerungsbewegung nicht tnog-lic- h gewesen wfire, daB in dieser Wanderung also ein zusfitzlicher Beitrag des deutschen Ostens zum Ausbau der deutschen Volkswirt-scha- ft liegt. Zugleich aber erhellt aus dem Vergleich mit den Entwiddungen in den iibrigen Teilen Deutschlands ur d im Ausland, daB die Ursa-th- en der Wanderung Qberall die gleichcn wain-nc- ung statt-fande- Kchle-Eisen-Bas- is, ren: Den begrenzten Beachfiftigungsmfiglich-keite- n in der Landwirtsdiaft steht heute ein der aufbld-hendfast unbesehrSnktcT'Arbeiti-bedarIndustrie gegendber. Das Wissen um diese Ding? ist naturgemifl nicht nur zur Aufiarung der Vergangenheit, sondern vor tllexn auch fiir die Erfirterung der Zukunft der deutschen Ostgebiete von Bedeutung. f AUF DEM BCHLACHTFfLD VON LEUTUEN Schlesien hat aft eine geschichtliche Rolls gespielt. Das Schluhtfeld von Leathen erlnnert an dis Feldifige Friedrich IL Au dor Katibach liegt Llegnitz, eine Meile vor der Stadt Xlocter Wahlstatt mil Erinnerungen an Blflcher und die Freiheltskriegr. Nlederschlesien bnt viclo lohnends Wandersielo. Nicht nur Mstorische Orte. such laudsdiaftliche ScfcSnhriteu luclt o ein POSEN, ALTER MARKT Auf dem Cidlkhen Warthe-Ufletand berrlts Im 10. Jalirhundert ein gflnstiger FluBdbergang. Posen war LandesmlttelpunliLSelneNeuaolage stammt ana dem drclzehntea Jahrhundert cr en aHer-grfiB- ter |